© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 27/07 29. Juni 2007

Leserbriefe

Zu: "Ehrenmal mit bitterem Nachgeschmack" von Paul Rosen, JF 26/07

Weshalb ich mich schäme

Mit wachsendem Ärger beobachte ich, daß es nicht mehr üblich ist, Soldaten, die vor dem Feind geblieben sind, als Gefallene zu bezeichnen. Dafür hat es sich eingebürgert zu sagen, sie seien "umgekommen", oder man verwendet Ausdrücke, wie sie bei Todesfällen üblich sind. Die Nachrichtensprecher des Fernsehens verfahren so ebenso wie die Presse.

Gibt es für diese Sprachregelung eine geheime Anweisung, oder verfährt man so, weil man das der Political Correctness schuldig zu sein glaubt? Offensichtlich will man uns die Einmaligkeit des Soldatentodes vergessen lassen, der ein Opfertod für die Verteidigung des Vaterlandes ist. Die verbale Herabsetzung steht dann im Kontext zur Schändung von so manchem Kriegerdenkmal. Ein Grund, weshalb ich mich schäme, Deutscher zu sein.

Dr. Herbert Bolte, Wietze

 

 

Zu: "Wo ist 'Die Rechte'?" von Dieter Stein, JF 26/07

Freiheit bestialisch unterdrückt

Obwohl der Sozialismus erst vor kurzem weltweit Bankrott erklären mußte und überall nur Schrotthaufen hinterlassen hat, gibt es immer noch Ewiggestrige, die dieses antiquierte politische Modell wieder aufleben lassen wollen. Überall, wo Sozialisten an die Macht kamen, haben sie alsbald die Freiheit der Menschen bestialisch unterdrückt und es entstanden Verbrecherregime. Das war so bei den Nationalsozialisten, den Kommunisten in der Sowjetunion und der SED in der DDR.

Herbert Gaiser, München

 

 

Zur Meldung: "Parlament ändert Ausländergesetz", JF 26/07

Deutsches Recht statt Scharia

Der faule Kompromiß, der das übervölkerte Deutschland weiterhin zum Einwanderungsland vorzugsweise für Muslime macht, hat erstaunlich wenig Widerspruch hervorgerufen. Selbst viel herumgereist und im Ausland tätig, bin ich alles andere als fremdenfeindlich. Im Gegenteil! Es ist zu begrüßen, wenn es zur Begegnung mit anderen Kulturen in Deutschland kommt. Allerdings mit einer gravierenden Einschränkung: Wer hier auf Dauer leben will, muß unsere demokratische Staatsform und Freiheit von Herzen bejahen und auch dafür einstehen.

Genau das wird aber von der großen Mehrheit der hier lebenden Muslime abgelehnt, auch wenn ihre Wortführer immer wieder das Gegenteil behaupten und der Islam als "Religion des Friedens" dargestellt wird. Das ist jedoch "taqiyya", die schon seit dem Mittelalter erlaubte "Kunst der Lüge und Verdrehung" gegenüber "Ungläubigen". Der Koran selbst lehnt den Frieden gegenüber den "Ungläubigen", ja sogar gegenüber den eigenen Frauen ab. Alle islamischen Länder lehnen das ab, was uns höchstes Gut bedeutet, nämlich Freiheit, Gleichheit und Demokratie.

Auf dem Kirchentag stellte die Bonner Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann (SPD) ohne Kommentar fest, daß schon in 15 Jahren vierzig Prozent der Schüler islamischen Glaubens seien. Darauf müßten wir uns einstellen. Hierzu gehört wohl auch, daß die dortige arabische Fahd-Akademie weiterhin mit Wissen der Kultusbehörde ihre subversive Agitation gegen den deutschen Rechtsstaat betreiben kann.

Werden die Deutschen bereits in zwanzig Jahren unumkehrbar unter islamischer Kuratel stehen? Um das zu verhindern, muß jetzt konsequent gehandelt werden: kein weiterer Zuzug von Muslimen nach Europa! Keine doppelte Staatsbürgerschaft! Strenge Prüfung sowohl in Sprache als auch in Staatskunde vor Vergabe der deutschen Staatsbürgerschaft. Illegal hier Lebende sowie Verbrecher sind auszuweisen. Das deutsche Recht allein ist anzuwenden und nicht - wie gefordert - Koran und Scharia.

Herbert H. Nowitzky, Eutin

 

 

Zu: "Verkehrte Welt im Oderbruch" von Marcus Schmidt, JF 25/07

Wir kämpften für Deutschland

Ich kann es nicht mehr hören und lesen und verwahre mich auch im Namen von Millionen gefallener Wehrmachtskameraden, daß wir immer wieder als "Nazi-Soldaten" beschimpft werden. Wir waren deutsche Soldaten und haben für Deutschland gekämpft, nicht für "die Nazis". Die, die das immer wieder behaupten, sollten einmal daran denken, daß sie damit ihre eigenen Eltern und Großeltern verunglimpfen.

Karl Peters, Bad Krozingen

 

 

Zu: "Historische Chance" von Christian Vollradt, JF 25/07

Ebenfalls staatliche Hilfe

Der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß, hat mit einem Appell die Bielefelder aufgefordert, sich gegen die Besetzer der Paul-Gerhardt-Kirche auszusprechen - so daß das protestantische Gotteshaus eine Synagoge werde. Es ist sehr bedrückend, daß die evangelische Kirche ihre Gotteshäuser aus finanziellen Erwägungen verkaufen muß.

Der Focus (16/2007) berichtete, daß der Jüdischen Synagoge in Berlin, Oranienburger Straße, per Staatsvertrag jährlich 25 Millionen Euro für die Betreuung von circa 11.000 Mitgliedern angewiesen werden. Somit errechnen sich pro Tag und Mitglied 684,93 Euro an Unterhaltskosten. Im Zuge des Gleichheitsgrundsatzes wäre es sicherlich hilfreich, daß der Paul-Gerhardt-Kirche Bielefeld in diesem Fall ebenfalls staatliche Hilfe zugewiesen werden müßte, um das historisch bestehende Gotteshaus für seine Gläubigen zu erhalten. Den Besetzern und Verteidigern der Paul-Gerhardt-Kirche kann ich meine Anerkennung und Respekt für all diejenigen aussprechen, die bereit sind, ihr Kulturgut unter schwierigsten Voraussetzungen zu verteidigen, um es für künftige Generationen zu erhalten.

Das Land NRW hat sich bereit erklärt, siebzig Prozent der Erstellungskosten zu übernehmen. Dabei bleibt die Frage unbeantwortet, inwieweit die jeweiligen Betreuungskosten der Gläubigen ebenfalls vom Staat zu tragen sind.

Ekkehard Ahland, Schloss Holte-Stukenbrock

 

 

Zu: " Dem Biber soll es an den Pelz gehen" von Thomas Moritz, JF 25/07

Ökologisch wertvoll?

Von den Schäden, die diese Nager am Baumbestand in den Uferzonen angerichtet haben und noch anrichten werden, wird in diesem Artikel überhaupt nicht gesprochen. Anscheinend werden die zahllosen absterbenden und toten Bäume, die den Uferbereich zum Beispiel der Altmüll über weite Abschnitte säumen, von unseren Naturschützern auf ihrer hohen Warte überhaupt nicht wahrgenommen.

Dabei werden die meisten Bäume im Uferbereich nicht direkt von den Nagern gefällt, sondern bis in ein Meter Höhe ihrer Rinde und damit ihres Kambiums - der Wachstumszone - beraubt. In kurzer Zeit entstehen Baumleichen, die ihr kahles Astwerk in den Himmel strecken. Und das soll nach Ansicht der Naturschützer ökologisch wertvoll sein? Müssen erst alle Bäume am Ufer unserer Flüsse umfallen, bevor unsere Naturschützer von ihrem selbstgezimmerten Podest herabsteigen?

Dr. Achim Trede, Wehrheim

 

 

Zu: " Allmachtsphantasien"von Bruno Bandulet, JF 25/07

Der Titel gebührt Frankreich!

Zu den in der Kolumne angeführten Vorstellungen der Politiker gehört die Behauptung, Deutschland sei Vorreiter in der Klimapolitik. Nach einer kürzlich in der Frankfurter Rundschau abgedruckten Übersicht über den energiebedingten CO2-Ausstoß der Industrieländer und einiger Schwellenländer im Jahre 2004 schneidet jedoch Frankreich wesentlich besser ab als Deutschland. In Frankreich betrug der CO2-Ausstoß pro Kopf 6,2 Tonnen im Jahr; in Deutschland dagegen 10,3 Tonnen - das sind 66 Prozent mehr. Es war und ist demnach eine dreiste Anmaßung, Deutschland als Vorreiter der Klimapolitik zu bezeichnen. Der Titel gebührt eindeutig Frankreich!

Die vor Jahren von der rot-grünen Bundesregierung mit der deutschen Energiewirtschaft getroffene Vereinbarung über den Atomausstieg war ein Fehler, der so schnell nicht zu beheben sein wird, denn die Energiewirtschaft setzt jetzt in Deutschland bei der Modernisierung der Kraftwerke vorwiegend auf die Verstromung von Braun- und Steinkohle. Der von Eon geplante Ausbau des Kohle-Kraftwerkes Staudinger im Rhein/Main-Gebiet ist ein ganz aktuelles Beispiel.

Reinhard Wolf, Großkrotzenburg

 

 

Zu: "Gewalt wird politisch belohnt" von Dieter Stein, JF 24/07

Was wäre dann los?

Auffallend war wieder einmal, daß in fast allen Medien die unter roten Fahnen auftretenden Rostocker Gewalttäter nie als das, was sie sind, nämlich als Linksradikale bezeichnet wurden. Man sprach immer nur von "Autonomen". Der Grund dafür: In unseren Medien sitzen seit 1945 die Linken, und sie sind absolut tonangebend. Die Linken bestimmen darüber, wer als radikal bezeichnet wird und wer nicht - und vor allem, welche Straftaten man "Rechtsradikalen" anlasten kann. Wenn ein politisch völlig unbedarfter junger Rowdy einen anderen verprügelt, dann ist dies sofort eine Tat von einem Rechtsradikalen, und das Politiker- und Mediengeschrei nach härteren Maßnahmen gegen die Rechten setzt augenblicklich ein. Niemand schadet dem nationalen Lager so sehr wie solche primitiven Schlägertypen, die sich derart leicht für Diffamierungszwecke verwenden lassen.

Die Frage liegt jedoch nahe, was denn passiert wäre, wenn in Rostock rechte Demonstranten über vierhundert Polizisten verletzt hätten. Es gäbe sicher einen wochenlangen Aufschrei in allen Medien. Der Generalbundesanwalt würde persönlich die Ermittlungen gegen die Gewalttäter übernehmen. Die Anklage würde wahrscheinlich auf mehrfachen Mordversuch an Polizisten lauten mit Gefängnishöchststrafen in der Folge, und der Ruf nach einem Verbotsantrag gegenüber den rechten Parteien wäre überlaut zu vernehmen.

Manfred Gertsch, Karlsruhe

 

 

Zum Schwerpunktthema "Dienst ohne Dank", JF 24/07

"Nie wieder Krieg!"

Seit Januar 2002 sind im Kriegseinsatz Afghanistan 18 deutsche Soldaten getötet und Hunderte verwundet worden - zum Teil schwer! Den Hinterbliebenen wurde von den deutschen Verantwortlichen für den Kriegseinsatz unbeschreibliches Leid zugefügt, obwohl sie geschworen hatten, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden beziehungsweise zu verhindern!

Wir wissen aus zuverlässigen Umfragen, daß das deutsche Volk mehrheitlich gegen Kriegseinsätze der Bundeswehr im Ausland ist. Außerdem verbietet auch das Grundgesetz diese Einsätze. Der Einsatz unserer "Bundesmarine" im Libanon und der Tornado-Einsatz in Afghanistan, auch gegen den Willen des Volkes, waren die "Glanzleistungen" unserer schwarz-roten Bundesregierung und deren Stimmen im Bundestag!

George W. Bush und Konsorten hatten gerufen, und sie sind gefolgt, nach dem Motto: "Befehlt, wir folgen euch"! Haben die Verantwortlichen dieser "Kriegseinsätze" alles vergessen? Wir haben zwei Weltkriege verloren! Ein Drittel unseres Vaterlandes wurde uns gestohlen! Über 16 Millionen wurden aus ihrer Heimat vertrieben, wobei über drei Millionen bei der Vertreibung ermordet wurden oder umgekommen sind.

Wir Kriegsveteranen haben geschworen: "Nie wieder Krieg, vom Krieg haben wir die Schnauze voll!" Wir wollen nicht am Hindukusch verteidigt werden, und wir wollen auch nicht, daß Afghanistan zum Massengrab deutscher Soldaten wird!

Joachim Lull, Bad Hersfeld

 

 

Zu: "Herausforderung Konservatismus" von Niklaus Pfluger, JF 23/07

Eine Herabsetzung

Schon der Artikel von Niklaus Pfluger war eine Anmaßung und eine Herabsetzung anderer als katholischer Christen. Sie wird noch übertroffen von dem Leserbrief "Papst als Vorbild" von Britta Bohr. Es hat nur noch die Feststellung gefehlt, daß zum einzig wahren Konservatismus Inquisition und Scheiterhaufen gehörten.

Hans-Joachim Klein, Heusweiler-Dilsburg

 

 

Zu: "Vor der Wahrheit den Blick verschlossen" von Doris Neujahr, JF 23/07

Ich kann mich noch erinnern

Als Zeitzeuge habe ich diesen Artikel mit großem Interesse gelesen. Ich war als Soldat der Deutschen Wehrmacht im Kessel von Heiligenbeil in Ostpreußen bis zum bitteren Ende. Wir lagen mit unserer Einheit zuletzt am Steilhang am Ufer des Frischen Haffes zwischen Balga und Follendorf. In der Nacht vom 27. zum 28. März 1945 setzten wir uns auf Befehl mit selbstgebauten Flößen, die aus Brettern und leeren Benzinkanistern bestanden, in Richtung Nehrung ab. Nach circa vier Stunden Rudern wurden wir von Matrosen, die in der Fahrrinne kreuzten, an Bord gezogen und nach Pillau gebracht. Wir müssen mit zu den Letzten gehört haben, die den Kessel, der durch die große Obermacht des Russen auf wenige Kilometer zusammengeschrumpft war, verlassen haben. Denn am 28. März war vom Festland kein Kampflärm mehr zu hören.

In diesem Artikel heißt es, daß Weizsäcker Anfang April über das Frische Haff auf die Nehrung transportiert wurde. Das ist gar nicht möglich gewesen, da der Kessel seit 28. März nicht mehr existierte.

Im Artikel der Bild-Zeitung vom 16. Februar 1988 "Todesmut am Frischen Haff" heißt es, am 27. März 1945 soll südlich von Balga ein Gegenangriff unter Führung von Weizsäcker stattgefunden haben. Südlich von Balga saß bereits der Russe, und da wir unweit von Balga in diesem Raum lagen, müßten wir davon etwas mitbekommen haben. Ich kann mich an den 27. März 1945 noch sehr genau erinnern. Es war ein sonniger Frühlingstag, und ich war am Morgen oberhalb des Steilhanges unterwegs, wo sich große Mengen an Fahrzeugen und Material befanden, um zwanzig Benzinkanister für unser Floß zu besorgen.

Ich kann mich auch nicht erinnern, daß zu diesem Zeitpunkt noch Verwundete abtransportiert wurden. Das wäre schon durch die Tätigkeit der Schlachtflieger gar nicht möglich gewesen. Es lagen viele am Strand, die darauf hofften, herausgeholt zu werden, doch niemand kümmerte sich mehr darum. Es war grausam! Schiffe konnten zur Bergung nicht verwendet werden, da das Haff für Schiffe am Rande zu flach ist und nur in der Mitte eine Fahrrinne besteht, die es zu damaliger Zeit ermöglichte, den Hafen von Elbing anzulaufen.

Wir wurden in Groß-Blumenau im Samland gesammelt und kamen dann im Großraum Danzig in der Weichselniederung in der Nähe von Tiegenhof noch mal zum Einsatz, der mit der Kapitulation am 9. Mai endete. Danach russische Kriegsgefangenschaft bis Ende 1949.

Harry Händler, Proschwitz

 

 

Zu: "Ruhe ist das erste Bürgerrecht" von Thorsten Hinz, JF 22/07

Eine Verzweiflungsstrategie

Thorsten Hinz zitierte aus dem Manifest der 39 deutschen Wissenschaftler, Schriftsteller und Künstler vom Oktober 1914 den Satz, daß ohne den deutschen Militarismus die deutsche Kultur längst vom Erdboden getilgt wäre. Das ist eine sehr wahre Aussage. Das Unglück Deutschlands war seine geographische Lage inmitten des Kontinents. Vor allem der Südwesten war zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und den Napoleonischen Kriegen durch den ständigen Einfall fremder Heere und Ausplünderungen der Bevölkerung ein verarmtes Land.

Es fehlte über zweihundert Jahre lang eine deutsche Zentralmacht mit einem ausreichend großen Heer zum Schutz der Reichsgrenzen und der deutschen Bevölkerung. Erst durch Preußen und das Zweite Kaiserreich wurde dieses Heer geschaffen, und es konnte sich auch in Deutschland Wohlstand bilden als Voraussetzung für die Entfaltung von Kunst und Wissenschaft.

Der Alptraum von einem Zweifrontenkrieg blieb aber als ständige Bedrohung. Kein anderes Land dieser Welt war je in einer solchen unglücklichen Lage. Die Weichen zum Ersten Weltkrieg wurden dann 1904 von den Ententemächten Großbritannien, Frankreich und Rußland gestellt, und die militärischen Kräfte Deutschlands waren gegen diese Mächtekonzentration viel zu gering.

Deutschland hatte 1914 nicht zuviel Militär, sondern viel zu wenig, um abzuschrecken oder sich ausreichend verteidigen zu können. Der Schlieffenplan war nicht mehr als eine deutsche Verzweiflungsstrategie, die dann auch letztlich nicht geholfen hat. Reichskanzler Fürst Bülow hatte es 1908 resignierend erkannt. "Es wird uns nichts übrigbleiben, als fechtend unterzugehen."

Christoph Veth, Heidelberg


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