© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 27/07 29. Juni 2007

Meldungen

Sprachzeitung: Rechtschreibrat zu träge

ERLANGEN. Die Deutsche Sprachwelt hat die "besorgniserregende Trägheit" des Rats für deutsche Rechtschreibung kritisiert und vor einem Auseinanderdriften von Schul- und Zeitungsrechtschreibung gewarnt. Außerdem empfiehlt die Sprachzeitung die Zusammenarbeit mit der Schweizer Orthographischen Konferenz (SOK), einem Zusammenschluß von Sprachwissenschaftlern und Praktikern der Presse und der Verlage. Die SOK hat in einem jetzt veröffentlichten Brief an den Ratspräsidenten Hans Zehetmair dem Rechtschreibrat die Zusammenarbeit angeboten. Thomas Paulwitz, Chefredakteur der Deutschen Sprachwelt und selbst Mitglied der SOK, erklärte dazu: "Wenn dem Rat wirklich an einem Rechtschreibfrieden gelegen ist, dann sollte er dieses Angebot nicht ausschlagen." In der Schweiz folgen die größte Nachrichtenagentur SDA und führende Druckmedien wie die Neue Zürcher Zeitung den Empfehlungen der SOK. Diese weichen in Teilen von der reformierten Rechtschreibung ab und richten sich stärker an der traditionellen Rechtschreibung aus.

 

Dresdner Elbtal bleibt Weltkulturerbe

WELLINGTON. Das Dresdner Elbtal bleibt vorerst Unesco-Welterbe. Das entschied das zuständige Komitee am Montag in der neuseeländischen Stadt Christchurch. Das Gremium bekräftigte zugleich seinen Widerstand gegen den Bau der Waldschlößchenbrücke in der bisher geplanten Form und forderte einen alternativen Entwurf. Nur wenn es eine Lösung gebe, die dem außergewöhnlichen Wert der Kulturlandschaft Rechnung trage, werde das Elbtal auf der Liste bleiben. Andernfalls verliere Dresden den Welterbe-Titel, hieß es in der Erklärung. Das Elbtal steht seit zwei Jahren auf der Roten Liste der Unesco, die alle Objekte aufführt, denen die Aberkennung des Titels droht. Der Bau einer neuen Elbe-Brücke bewegt seit Jahren die Gemüter. Die Verantwortlichen der Stadt streben eine Kompromißlösung an. Sie gaben Alternativentwürfe in Auftrag. Einer der Pläne fand kürzlich die Zustimmung einer großen Mehrheit im Kommunalparlament. Das neue Konzept beeinträchtigt den Blick auf das Elbtal weniger als der Ursprungsentwurf. Mit dem neuen Plan im Gepäck reisten Vertreter der Stadt zur Sitzung des Unesco-Komitees nach Neuseeland.

 

Henryk M. Broder mit Börne-Breis geehrt

FRANKFURT/MAIN. Der Journalist und Sachbuchautor Henryk M. Broder ist vergangenen Sonntag in der Frankfurter Paulskirche mit dem diesjährigen Ludwig-Börne-Preis ausgezeichnet worden. Alleiniger Juror war Focus-Chefredakteur Helmut Markwort, der auch die Laudatio hielt. Er würdigte den 60jährigen Broder als "Ludwig Börne von heute", der leidenschaftlich und feurig schreibe, oft polemisch und ohne Rücksicht auf Political Correctness, aber immer unabhängig und überraschend. Broder, der heute überwiegend für den Spiegel arbeitet, hat sich seit den 1970er Jahren in Deutschland und in Israel als freier Schriftsteller einen Namen gemacht. 1981 siedelte der in Kattowitz geborene Broder, der 1958 mit seinen Eltern in die Bundesrepublik gekommen war, nach Israel über. Heute lebt er abwechselnd in Jerusalem und in Berlin. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis erinnert an den Schriftsteller und Journalisten Ludwig Börne (1786-1837), der als Wegbereiter des politischen Feuilletons gilt.

 

Sprach-Pranger

"Brandmark: Burda Community Network und Roland Berger Strategy Consultants launchen Instrumentarium für besseres Marken und Marketing Management"

Überschrift einer Pressemitteilung der beiden deutschen Firmen


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