© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/07 22. Juni 2007

Meldungen

Berlin: Einigung über Zigeunermahnmal

Berlin. Der jahrelange Streit um die Inschrift des geplanten Mahnmals für die von den Nationalsozialisten ermordeten Zigeuner (JF 1/05) ist offensichtlich beigelegt. Der Zentralrat der Sinti und Roma und Bundeskulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) haben sich nach Informationen der Berliner Zeitung auf den Baubeginn für das Mahnmal geeinigt. Allerdings könnten "aus Respekt vor den Opfergruppen" derzeit keine Angaben zur zeitlichen Realisierung und zur Gestaltung des Mahnmals gemacht werden, zitiert die Zeitung einen Sprecher Neumanns. Seit 2001 war über die Inschrift an der zwei Millionen Euro teuren Gedenkstätte gestritten worden. Nun habe man sich auf ein Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog geeinigt, das den Völkermord an den Zigeunern mit dem Holocaust vergleicht.

 

Kirchen klagen gegen Sonntagsöffnung

Berlin. Die evangelische und die katholische Kirche wollen vor dem Bundesverfassungsgericht gegen das Berliner Ladenöffnungsgesetz klagen. Das kündigten der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Berliner Bischof Wolfgang Huber, und Kardinal Georg Sterzinsky in der vergangenen Woche an. Die 2006 in Kraft getretene Regelung erlaubt es Geschäften, an bis zu zehn Sonntagen im Jahr zu öffnen. Nach Ansicht der Kirchen werde hierdurch der im Grundgesetz festgeschriebene Schutz des Sonntags ausgehöhlt. Die arbeitsfreien Sonntage seien "ein wichtiger Bestandteil der Religionsfreiheit" und seit 1.700 Jahren ein Kulturgut, sagte Huber.

 

Vertriebenenzentrum ehrt György Konrád

Frankfurt/Main. Die Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen hat den Schriftsteller György Konrád mit dem Franz-Werfel-Menschenrechtspreis ausgezeichnet. Die Jury begründete die Auszeichnung mit Konráds hervorragendem Eintreten "für die Würde und Rechte jedes einzelnen von Verfolgung, Deportation und Vertreibung betroffenen Menschen". Der mit 10.000 Euro dotierte Preis ist nach dem Schriftsteller Franz Werfel (1890-1945) benannt, der in seinem Roman "Die 40 Tage des Musa Dagh" den Völkermord der Türken an den Armeniern beschrieben hat.

 

Garnisonkirche: Kein Termin für Baubeginn

Potsdam. Auch mehr als zwei Jahre nach der Grundsteinlegung für den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche gibt es noch keinen konkreten Termin für den Beginn der Bauarbeiten. Einem Bericht der Potsdamer Neuesten Nachrichten zufolge habe sich der Förderverein für den Wiederaufbau jetzt aber zumindest auf eine Stiftungssatzung geeinigt, der nun noch die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg zustimmen müsse. Die Stiftung soll ihre Arbeit im kommenden Jahr aufnehmen.


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