© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/07 11. Mai 2007

Minister lehnt Knabenschule ab
Marcus Schmidt

Die in Potsdam geplante katholische Jungenschule ist vorerst gescheitert (JF 15/07). Der Bildungsminister von Brandenburg, Holger Rupprecht (SPD), lehnte in der vergangenen Woche den Antrag der Fördergemeinschaft zur Errichtung eines Gymnasiums für Jungen mit Verweis auf die Koedukationsregelung des Landesschulgesetzes ab. Danach müßten Schulen in Brandenburg gleichen Zugang unabhängig des Geschlechts gewährleisten.

Die Initiative Freie Schulen Brandenburg, die zu den Initiatoren des Gymnasiums gehört, bedauerte die Entscheidung und nannte die der Begründung zugrundeliegende Rechtspraxis nicht nachvollziehbar. "Diese Entscheidung des Bildungsministeriums übergeht das grundgesetzlich verbürgte Elternrecht, alternative Schulformen für ihre Kinder zu wählen, wie es in anderen Bundesländern in über 100 Jungen- und Mädchengymnasien mit Erfolg praktiziert wird", sagte der Vorsitzende der Initiative, Christoph Rüssel. Ein Jungen- beziehungsweise Mädchengymnasium diene dazu, den entwicklungsspezifischen Besonderheiten von Schülern und Schülerinnen gerecht zu werden und eine optimale Bildung zu gewährleisten.

SPD, Linkspartei und Grüne hatten in den vergangenen Wochen vor allem die Verbindung der Initiatoren zu der konservativen katholischen Laienorganisation "Opus Dei" kritisiert. Rechtsexperten räumen einer Klage gegen die Entscheidung gute Chancen ein.


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