© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/07 04. Mai 2007

Meldungen

Fußball-WM 2006: Kein meßbarer Nutzen

BERLIN. Die Fußball-WM 2006 hat Deutschland keinen volkswirtschaftlich meßbaren Nutzen gebracht. Nur dem Veranstalter, der Fifa, und dem Deutschen Fußballbund (DFB) wurde eine beachtliche Millionensumme in die Kassen gespült. Das ist das Ergebnis der Analyse "Volkswirtschaftliche Bedeutung von Fußball-Weltmeisterschaften", die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in seinem Wochenbericht 20/07 publiziert hat. Zwar zog es im Juni 2006 mehr Gäste aus dem Ausland nach Deutschland, doch blieb deren Zahl hinter den Erwartungen der Veranstalter zurück, heißt es in dem DIW-Bericht. Die WM-Gäste aus dem Ausland dürften allenfalls 500 Millionen Euro ausgegeben haben, was eine volkswirtschaftlich vernachlässigbare Größe sei, resümiert das DIW. Zusätzliche Beschäftigung habe die WM nur temporär geschaffen - etwa im Gastgewerbe. Im Einzelhandel seien gar keine Effekte aufgrund des Sportgroßereignisses zu erkennen gewesen. Die DIW-Ökonomen weisen anhand vorliegender statistischer Daten nach, daß die im Vorfeld geäußerten Hoffnungen auf einen konjunkturellen Impuls durch die Fußball-WM gänzlich übertrieben waren.

 

IW: Mindestlohn stärkt die Schattenwirtschaft

KÖLN. Das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat die von den Gewerkschaften geforderte Einführung eines Mindestlohns von 7,50 Euro pro Stunde scharf kritisiert. "Die niedrigsten Tariflöhne liegen je nach Region und Branche aber zwischen vier und fünf Euro", erläuterte das IW. Durch einen höheren Mindestlohn würden zahlreiche Arbeiten im Handwerks- und Dienstleistungsbereich in die Schattenwirtschaft abwandern (JF 18/07). Neueste Schätzungen bezifferten die so initiierte zusätzliche Wertschöpfung in der Schattenwirtschaft auf bis zu 25 Milliarden Euro. "Dies entspräche bei einer Größe der Schattenwirtschaft von 350 Milliarden Euro im Jahr 2007 einem Wachstum von sieben Prozent", erläutert das IW. Je nach Höhe des Mindestlohns hätten nach IW-Berechnungen bis zu vier Millionen Arbeitnehmer Anspruch auf einen Mindestlohn. "Diese Konsequenzen müssen bei der Diskussion über die Einführung von beschäftigungsfeindlichen Mindestlöhnen bedacht werden", warnt das IW.


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