© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/07 27. April 2007

Zeitschriftenkritik: Umwelt & Aktiv
Umweltschutz ist Heimatliebe
Werner Olles

Es waren keineswegs linke Aktivisten, die in den siebziger Jahren das Thema Umweltschutz entdeckten. Viel zu groß war der Einfluß beispielsweise der IG Metall und der übrigen Industriegewerkschaften, aber auch der einer handfesten Politik zugunsten der mächtigen Industriekonzerne verpflichteten Sozialdemokratie. Die Linke sah dieses Thema zunächst als "Spielwiese" für etwas exaltierte Heimat- und Naturschützer an, und die waren in ihren Augen sowieso eher konservativ oder standen im Zweifelsfall gar rechts. Als Ölschock, Waldsterben und das Verschwinden von immer mehr Tier- und Pflanzenarten endlich auch ins Bewußtsein einer größeren Öffentlichkeit drangen und sich die Massenmedien schließlich der Thematik annahmen, stand Ende der siebziger Jahre die Gründung der Grünen als Umweltschutzpartei auf dem Programm.

Stand die Partei ursprünglich jenseits der politischen Kategorien "rechts" und "links", gelang es nach massiven Auseinandersetzungen Linksradikalen vom Schlage Joschka Fischers im Bündnis mit K-Gruppen-Funktionären, die Grünen in ihre Gewalt zu bekommen, nachdem sie den konservativen Flügel um Herbert Gruhl und Baldur Springmann entmachtet und aus der Partei gedrängt hatten. Im Bewußtsein der meisten Bürger steht Umweltschutz seitdem links. Doch ist das so falsch wie das Etikett der Grünen als Umweltschutzpartei.

Unter dem Motto "Umweltschutz ist nicht grün" erscheint seit Anfang 2007 die Vierteljahreszeitschrift Umwelt & Aktiv als "Magazin für gesamtheitliches Denken". Sie versteht sich als notwendige Ergänzung zu den bereits bestehenden Umwelt- und Tierschutzmagazinen in Deutschland und hat sich zum Ziel gesetzt, die Menschen für Tier-, Umwelt- und Heimatschutz zu sensibilisieren. Dabei will sie nicht länger das Thema jenen überlassen, "denen gar nichts an der Heimat liegt", denn der Schutz der Natur "beginnt vor Ort, in den heimischen Wäldern, Bergen, Seen und Stränden, kurz in der Heimat". Dazu gehört für Herausgeber und Redakteure selbstverständlich auch der Schutz unserer Kultur als gewachsenen Trägers des Naturschutzes.

Die verschiedenen Beiträge der ersten Ausgabe von Umwelt & Aktiv befassen sich unter anderem mit den Themen "Gentechnik in der Landwirtschaft", "Feldbefreiungen", "Traditionen und christliche Bräuche", "Altes und neues Brauchtum zum 1. Mai", "Gammelfleisch" und "Betäubungsloses Schächten". So wird darauf hingewiesen, daß jährlich zum islamischen Opferfest Kuban bayrami auch in Deutschland Tausende von Lämmern und Schafen auf die denkbar grausamste Weise in den Schlachthöfen hingemetzelt werden, wobei verborgen bleibt, was in den privaten Hinterhöfen geschieht. Während in Schweden, Island, Norwegen, der Schweiz und Liechtenstein das Schächten grundsätzlich verboten ist, haben deutsche Gerichte wieder einmal einer ausländischen Minderheit mit ihren überkommenen und überflüssigen Kulten recht gegeben und damit die bestehenden Gesetze zum Schutz der Tiere gegen grausame Quälerei und Todesmarter leichtfertig ausgehebelt. Ein Armutszeugnis.

Anschrift: Midgard e.V. Postfach 14 32, 83264 Traunstein. Der Einzelpreis beträgt 3,50 Euro, das Jahresabo kostet 20 Euro.


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