© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/07 20. April 2007

Aufgeschnappt
Eheschließung operativ
Matthias Bäkermann

Während die Grünen hartnäckig versuchen, das unter ihrer Regierung 2001 eingeführte "Lebenspartnerschaftsgesetz" durch immer neue rechtliche Erweiterungen bis zur Gleichstellung mit der Ehe zu führen, hat die Linkspartei.PDS einen ganz anderen Weg entdeckt, "alternative Lebensformen" den Hafen der Ehe ansteuern zu lassen.

Über eine Kleine Anfrage möchten nun die Abgeordneten Barbara Höll, Ulla Jelpke, Katja Kipping und drei weitere Damen aus Gysis und Lafontaines Fraktion eine Bestätigung über ihr spezielles Modell der Eheschließung erfahren bzw. den Weg für juristische Verbesserungen ergründen. So haben die findigen Damen herausgefunden, daß "im Unterschied zur Ehe die Eingetragene Lebenspartnerschaft kein Hinderungsgrund für die Personenstandsänderung eines/einer der beiden Beziehungspartner/innen" ist. Da die Lebenspartnerschaft somit durch die operative Beseitigung ihrer Gleichgeschlechtlichkeit nicht endet, entstehe "im Zuge der Personenstandsänderung also ein verschiedengeschlechtliches, gleichwohl aber immer noch verpartnertes Paar".

Besonders sorgen sich die Sozialistinnen nun darum, daß nach der Geschlechtsumwandlung das "neue" Pärchen "auf Irritationen" stoßen könnte, und möchten, daß sich automatisch mit der operativen "Personenstandsänderung" die Lebenspartnerschaft in die Ehe mit allen Rechten und Pflichten umwandelt. Da ihr auf profanen Klassenkampf spezialisierter ideologischer Urvater Marx bei diesem "Gender"-Winkelzug wohl auch überfragt gewesen wäre, muß jetzt statt dessen die Bundesregierung Rede und Antwort stehen.


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