© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/07 30. März 2007

Meldungen

"Ein-Euro-Jobs" für die Arbeitslosenstatistik

KÖLN. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat die steigende Zahl von "Ein-Euro-Jobs" für Hartz-IV-Empfänger erneut scharf kritisiert. Sie würden vor allem deshalb von Politikern propagiert, "weil sie die Arbeitslosenstatistik besser aussehen lassen", heißt es in einer aktuellen Analyse (iwd 12/07). 2005 habe es 201.207 und im vorigen Jahr schon 293.114 "Ein-Euro-Jobber" gegeben, hinzu kamen 43.720 ABM-Stellen. "Für jeden Teilnehmer an einer öffentlich geförderten Beschäftigungsmaßnahme mußte die Bundesagentur 2005 rund 11.000 Euro in die Hand nehmen", erläutert das IW. "Teilweise werden die Beschäftigungsmaßnahmen, obwohl vom Bund oder der Arbeitslosenversicherung bezahlt, unter kommunaler Mitwirkung vergeben. Schöpfen die Arbeitsagenturen vor Ort die verfügbaren Mittel nicht vollständig aus, geraten sie unter Rechtfertigungsdruck - völlig unabhängig davon, ob es überhaupt noch sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für die staatlich subventionierten Arbeitskräfte gibt", kritisiert das IW.

 

Keine Alleingänge in der Klimaschutzpolitik

MÜNCHEN. Der Münchner Ökonom Hans-Werner Sinn hält deutsche Alleingänge bei der Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes (CO2) für falsch. "Um zu wirklichen Fortschritten im Kampf gegen die Klimakatastrophe zu kommen, bedarf es zwingender Vereinbarungen zwischen den Industriestaaten, die Immissionen drastisch zu begrenzen", erklärte der Präsident des Ifo-Instituts in der Tagespost. "Außerdem müssen die Ölförderländer mit ins Boot, damit sie ihre Extraktion verringern." Nur so lasse sich das Problem lösen. "Wenn ein Land allein seinen Ölverbrauch verringert, drückt es nur den Weltmarktpreis für Öl und erhöht die Nachfrage der anderen Länder, so daß dann dort das CO2 in die Luft geblasen wird", so Sinn. "Wenn die derzeitige Klimapolitik Deutschlands nicht mit den anderen Ländern der Welt koordiniert wird, führt sie nur dazu, daß unser Land den chinesischen Aufschwung fördert. Da das Öl, das wir nicht verbrauchen, nicht im Boden bleibt, wird es nach China und sonstwohin fließen."

 

Mehr sommerliche Trockenheit im Osten

DESSAU. Laut Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) werden sich die Niederschläge in Deutschland bis zum Ende des 21. Jahrhunderts voraussichtlich innerhalb der Jahreszeiten sowie regional verschieben. "Im heute schon trockenen Osten Deutschlands könnten die Sommerniederschläge weiter abnehmen. Es gäbe mehr Perioden sommerlicher Trockenheit, die länger anhielten", so das UBA. Durch niedrigere Wasserstände der Flüsse würde die Binnenschiffahrt beeinträchtigt. Flußwasser, das der Kühlung der Kraftwerke dient, stünde nicht mehr ausreichend zur Verfügung. "Darüber hinaus sind zu hohe Wassertemperaturen für Fische und andere Flußbewohner tödlich. Nicht zuletzt wäre die Trinkwassergewinnung wegen häufiger Niedrigwasserstände und fallender Grundwasserspiegel beeinträchtigt". Auch die Landwirtschaft erlitte Einbußen.


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