Meldungen

Wirbel um Rückgabe an deutsche Spätaussiedler

WARSCHAU. Für die polnischen Medien zählt seit einigen Wochen die Rückgabe von Eigentum deutscher Spätaussiedler zu den Hauptthemen. Anlaß ist ein Urteil eines polnischen Gerichts, das der Deutschen Agnes Trawny, die 1977 nach Westdeutschland ausreisen durfte, ihr einstiges Wohnhaus sowie etwa 60 Hektar Wald und Wiesen zugesprochen hat. Doch auf dem Land um das ostpreußische Dorf Narthen (Narty) bei Allenstein (Olsztyn) befinden sich inzwischen mehrere Wochenendhäuser. In Trawnys Haus wohnen Polen, die nur noch bis Ende 2008 Wohnrecht haben. Laut Angaben des polnischen EU-Abgeordneten Bogusław Rogalski könnten nun bis zu 150.000 deutsche Spätaussiedler, die seit den siebziger Jahren ausgereist sind, ähnliche Rückgabeklagen anstrengen. Denn viele Aussiedler, die den polnischen Paß behalten haben und weiterhin im Grundbuch eingetragen sind, haben gute Aussichten auf Rückgabe. Die polnische Regierung müsse handeln, fordert der aus Masuren stammende Rogalski, der 2004 für die nationalkatholische LPR gewählt wurde.

Internationale Kritik, heimische Zustimmung

PRESSBURG. Die international scharf kritisierte nationalpopulistische Dreierkoalition von Premier Robert Fico gewinnt in der Slowakei immer mehr an Zustimmung. Laut einer Umfrage des Instituts MVK würden derzeit 39,6 Prozent der Wähler für Ficos links-populistische Sozialdemokraten (Smer) stimmen - 10,4 Prozent mehr als bei der Wahl 2006 (JF 26/06). Die mitregierende rechte Slowakische Nationalpartei (SNS) des verbalradikalen Ján Slota käme auf 11,3 Prozent (-0,4) und der kleine Koalitionspartner, die einst mächtige linksnationale HZDS von Ex-Premier Vladimír Mečiar, auf 8,1 Prozent (-0,7). Die bis 2006 regierende christliberale SDKÚ von Ex-Premier Mikuláš Dzurinda stürzte auf 13,1 Prozent (-5,3) ab. Die Partei der Ungarischen Minderheit (MKP) liegt bei 11,7 Prozent, die wertkonservativen Christdemokraten (KDH) kommen auf 6,6 Prozent (-1,7).