© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 10/07 02. März 2007

TV-Thema der Woche:
Flucht und Vertreibung
Christoph Martinkat

Es ist das TV-Thema der Woche: Flucht und Vertreibung. Im Vor- und Nachgang des großen ARD-Zweiteilers „Die Flucht“ (4. und 5. März, 20.15 Uhr) gibt es eine ganze Reihe von Flucht-Dokumentationen zu sehen. So dreht sich eine dreiteilige WDR-Produktion um „Flüchtlinge und Vertriebene an Rhein, Ruhr und Weser“. Der mit „Heimweh und Hoffnung“ betitelte zweite Teil (2. März, 20.15 Uhr) beleuchtet das schwierige Verhältnis zwischen Einheimischen und Flüchtlingen Ende der vierziger, Anfang der fünfziger Jahre. Es geht um Vorbehalte und Neid, Heimweh und enttäuschte Hoffnungen.

Flüchtlingsfrage als politisches Tabu

Etwas anders gestaltete sich der Fall in Brandenburg. In der SBZ war die Flüchtlingsfrage ein politisches Tabu. Zudem gab es dort keinen Marshall-Plan, der die materielle Not der Flüchtlinge lindern konnte. Davon berichtet die Dokumentation „Zweite Heimat Brandenburg“ (3. März, 20.15 Uhr) im Rahmen eines RBB-Themenabends. Im Anschluß daran erzählt „Das Wunder von Berlin“ (22.50 Uhr) von der tragischen Trennung, der jahrzehntelangen Suche und dem Wiedersehen zweier Totgeglaubter: Mutter und Tochter.

„Die Flucht der Frauen“ (4. März, 23 Uhr, ARD) wiederum widmet sich der dramatischen wie berührenden Geschichte dreier Frauen, die aus Ostpreußen und Schlesien stammen: Anita Motzkus lebte jahrelang als Wolfskind; Vera von Lehndorff gehört einer ostpreußischen Grafenfamilie an; Elisabeth Baronin von Maltzan floh aus Schlesien. Die Frauen berichten über ihre Fluchterfahrungen: über Gewalt, Entwurzelung und Heimatverlust.


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