© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/07 23. Februar 2007

Aufgeschnappt
Schmerzhafter Aufwand
Matthias Bäkermann

Auf eine Anfrage der Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linkspartei) nach den Kosten der Auslandseinsätze 2006 und der Anzahl der in diesen Einsätzen getöteten und verletzten Soldaten vom 7. Februar hat das Bundesministerium der Verteidigung am vergangenen Dienstag geantwortet.

Nach einer vorläufigen Schätzung belaufen sich die "einsatzbedingten Zusatzausgaben für internationale Einsätze" im Haushaltsjahr 2006 auf 893 Millionen Euro. Ende März will das Verteidigungsministerium dem Haushaltsausschuß dann konkrete Zahlen vorlegen.

Erfreulicherweise konnte das Ministerium vermelden, daß 2006 keine Soldaten in "besonderen Auslandseinsätzen" getötet wurden, die Zahl der in der Ferne gefallenen Soldaten blieb damit bei 65 konstant. Insgesamt wurden aber 2.256 Bundeswehrsoldaten verletzt, mehr als die Hälfte davon bei den Einsätzen im ehemaligen Jugoslawien (Kfor im Kosovo 1.017 und Eufor in Bosnien 239 Soldaten). In Afghanistan (Isaf) gab es 768 Verletze, in den anderen Einsätzen (OEF im Seegebiet am Horn von Afrika, Unifil vor der Küste des Libanon und Eufor RD im Kongo) jeweils mehrere Dutzend.

Wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums gegenüber der JF einwendend betonte, sei die Mehrzahl der Verletzungen aber "nicht einsatzspezifisch". "Da fallen auch Küchensoldaten darunter, die sich beim Kartoffelschälen schneiden oder Instandsetzer, die sich in der Werkstatt verletzen." Lediglich Sportverletzungen seien nicht in der Aufzählung enthalten.


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