© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/07 16. Februar 2007

Meldungen

Kusch rückt von Siegerist und Haider ab

Hamburg. Der ehemalige Hamburger Justizsenator Roger Kusch will nun offenbar doch nicht mit der konservativen Wählerinitiative "Bremen muß leben" des Journalisten Joachim Siegerist zusammenarbeiten. Auch gemeinsamen Wahlkampfauftritten mit dem Kärntner Landeshauptmann und ehemaligen FPÖ-Vorsitzenden Jörg Haider erteilte Kusch eine Absage. "Haider und Siegerist betrachten sich als Missionare auf einer Rückkehr zu einer konservativen Ordnung", sagte Kusch der Welt. Seine Partei Heimat Hamburg wolle sich aber ausschließlich um Hamburger Belange kümmern. Siegerist sagte dagegen, die von Haider angebotene Wahlkampfhilfe sei ihm willkommen: "Für mich ist und bleibt Jörg Haider nach wie vor die Integrationsfigur der europäischen Konservativen."

 

Ehemalige Muslime gründen Zentralrat

München. Ehemalige Moslems haben in Köln einen "Zentralrat der Ex-Muslime" gegründet. Die Mitglieder der Organisation, die einem Bericht des Focus zufolge der atheistisch orientierten Giordano-Bruno-Stiftung nahestehen, bekennen sich öffentlich dazu, daß sie mit dem Islam gebrochen haben. Die Mitglieder kommen offensichtlich aus dem linken politischen Spektrum, so gehörten drei der fünf Vorstandsmitglieder des Zentralrats kommunistischen iranischen bzw. irakischen Parteien an. Ende Februar wollen sich dem Bericht nach drei Dutzend ehemalige Moslems unter dem Motto "Wir haben abgeschworen" mit Foto als "Ungläubige" zu erkennen geben. Nach eigenen Angaben fühlt sich der Zentralrat der Ex-Muslime der "Leitkultur Humanismus und Aufklärung" verpflichtet.

 

Rheinland: Gottesdienst in gerechter Sprache

DÜSSELDORF. Unter dem Titel "Beim Wort genommen - gerechter Sprachgebrauch im Gottesdienst" hat die Evangelische Kirche im Rheinland eine Handreichung herausgegeben, mit der sie für die Verwendung "gerechter Sprache" in den Gottesdiensten der Landeskirche wirbt. "Gerechter Sprachgebrauch" folge dem biblischen Bilderverbot im Sinne eines Gebotes, Gott nicht ausschließlich männlich zu denken, heißt es in der Handreichung. Das Bilderverbot sei demnach "ein zwingender Grund, von Gott in männlichen und weiblichen Bildern zu sprechen und sich um geschlechtsübergreifende Metaphorik zu bemühen". Bereits im Herbst vergangenen Jahres war die "Bibel in gerechter Sprache" erschienen (JF 45/06), für die der biblische Text unter den Aspekten "Geschlechtergerechtigkeit", "soziale Gerechtigkeit" und "Gerechtigkeit im Hinblick auf den christlich-jüdischen Dialog" neu übertragen wurde. Die Evangelische Kirche im Rheinland gehörte seinerzeit zu den maßgeblichen Unterstützern des Projekts.


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