© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/07 02. Februar 2007

Leserbriefe

Zu: "Moskau hat auch andere Optionen" von Wolfgang Seiffert, JF 5/07

Endlich keine Propaganda

Vielen Dank für diesen sachlichen Artikel von Wolfgang Seiffert. Endlich ein Beitrag frei von der penetrant ungerechten antirussischen Propaganda, mit der wir in den vergangenen Wochen berieselt wurden.

Edith Schlösser, Kerpen

 

 

Zu: "Wo ist die Rechte?" von Dieter Stein JF 4/07

Über seinen Schatten springen

In Ihrem Leitartikel klagen Sie über die stark linkslastige Parteienlandschaft in den deutschen Parlamenten. Hier stimme ich, wie wohl die meisten Leser dieser Zeitung, voll mit Ihnen überein. Sie stellen dar, wie schwierig es ist, eine "neue rechte Partei" zu gründen und mit ihr auch noch erfolgreich zu sein. Besonders anschaulich wird dies, wenn man sich die Kurzdarstellungen der zur Zeit existierenden rechten Parteien auf Seite vier der gleichen Ausgabe anschaut.

Trotzdem fordern Sie ebendiese Neugründung immer und immer wieder, sei es offen oder aber unterschwellig. Wäre es nicht sinnvoller, über seinen Schatten zu springen und eine bereits existierende und mit einer soliden bundesweiten Basis versehene Rechtspartei zu unterstützen? Auch wenn man vielleicht nicht mit allen Inhalten übereinstimmt, würde dies doch zeigen, daß man tatsächlich willens ist, die Mißstände, die Sie in Ihrer Zeitung zu Recht beklagen, zu ändern.

Übrigens gibt es wohl sehr wenige Menschen, die sich, sei es als Anhänger oder als Mitglied, uneingeschränkt mit dem Programm ihrer Partei identifizieren, aber jeder hat die Möglichkeit, sich selbst einzubringen und Veränderungen zu bewirken. Oder ist es Ihnen gar nicht so ernst damit, dieses Land zum Besseren zu verändern? Immerhin würde Ihre Zeitung dadurch ja ihre Daseinsberechtigung verlieren, wenn es nichts mehr gibt, worüber man meckern kann.

Daniel Sievers, Elmshorn

 

 

Zu: "Die Nationale Volksfront bröckelt" von Peter Freitag, JF 4/07

Eine anti-antinationale Partei?

Die Berichterstattung der JUNGEN FREIHEIT über die NPD ist meines Erachtens zu breit angelegt. Diese Partei ist nicht relevant. Auch alle die anderen kleinen Parteien rechts von der CSU scheinen Geburtsfehler zu haben. Sogar das Zentrum hat ja seinerzeit für das Ermächtigungsgesetz gestimmt.

Die Lösung kann eigentlich nur sein: Die CSU besinnt sich ihrer alten Grundlagen (nationalliberal, konservativ und christlich) und wagt endlich die bundesweite Ausbreitung. Oder eine Neugründung: Eine solche müßte Führungspersonal besitzen, das keinerlei Dreck aus alten Zeiten am Stecken hat. Am besten sollte man dies auch über die Väter und Großväter des Führungspersonals sagen können. Vielleicht Martin Hohmann und Henry Nitzsche - wer weiß.

Wie wäre es mit einer Art von Veto-Partei? Man muß ja nicht so tun, als ob man für alle Politikfelder konstruktive Rezepte hätte. Nationalliberal, konservativ, christlich ist erstens kein akzeptables Ziel für breite Bevölkerungsschichten und zweitens noch keine Gewähr für ein Gelingen von sinnvoller Wirtschafts- und Arbeitspolitik. Anders gesagt, "national" wollen wenige, aber "nicht anti-national" wollen viele.

Es würde also zunächst ja schon mal reichen, wenn man anti-nationale, anti-liberale und anti-christliche Vorhaben blockieren könnte. Das wäre ein gemeinsamer Nenner, und damit wäre breite Zustimmung viel leichter zu erzielen als mit irgendwelchen seltsamen Randgruppen, die sich einbilden, Rezepte zu haben.

Dr. Hans Helmut Niller, Regensburg

 

 

Zu: "Karlsruhe verwehrt den Doppelpaß" von Arnold Steiner, JF 4/07

Kein Wahlrecht mit Doppelpaß

Über die Verwerflichkeit des im Artikel angeführten Verhaltens, sich nach Erhalt der deutschen Staatsbürgerschaft rechtswidrig wieder einen Paß seines alten Landes zu besorgen, ist sicher nicht zu streiten, insbesondere in Hinsicht auf die im Artikel auch angeprangerte Einflußnahme auf das Ergebnis von politischen Wahlen.

Eine Kompromißlösung hierzu wäre, bei Einbürgerungen das Beibehalten der ursprünglichen Staatsangehörigkeit unter der Bedingung zu gestatten, daß dann in Deutschland das aktive und passive Wahlrecht bei Bundestags- und Landtagswahlen wegfällt, denn wer seine ursprüngliche Staatsangehörigkeit höher einschätzt als die deutsche, sollte keinen Einfluß auf die Politik der Bundesrepublik Deutschland nehmen können. Die Zahl der "Scheinbürger" in deutschen Wählerregistern wäre sicher so deutlich zu reduzieren.

Dr. Otto Ernst, Leverkusen

 

 

Zu: "Die Lage für einen Krieg ist so günstig wie nie", von Stefan Scheil JF 4/07

Angriffsabsichten der Polen

Es gab noch mehrere Angriffsabsichten der polnischen Machthaber während der Weimarer Republik (siehe v. Oertzen: Polen bei der Arbeit). Von den Schikanen im "Korridorverkehr", Wirtschafts- und Schulwesen gegen die Deutschen in Posen/Westpreußen und Ost-Oberschlesien ganz zu schweigen. Dreißig erfolglose Beschwerden der demokratischen Weimarer Regierungen beim "Versailles-stützenden" Völkerbund in Genf würden mehrere Bände füllen.

Ein besonders trauriges Kapitel harrt der Aufklärung: das verordnete Schweigen der Presse und der zuständigen Stellen zu der verstärkten Knebelung der "Polendeutschen", darauf vertrauend, daß die NS-Regierung den "Nichtangriffspakt von 1934" zur außenpolitischen Sicherung brauchte und die Deutschen in Polen dafür opferte. Erst im März 1939 meinte Hitler die "Polendeutschen" für seine Ziele benutzen zu können, als er die "Rest-Tschechoslowakei" zerschlagen hatte. Die Freiheit der Sudetendeutschen war für ihn auch nur Mittel zum Zweck gewesen (siehe Reinhard Pozorny: Wir suchten die Freiheit).

Georg K. Schmelzle, Norden/Ostfriesland

 

 

Zum Leserbrief "Seelentroist im Islam" von Sabine Kraiss, JF 04/07

Trost aus dem Munde Jesu

Ich möchte hier nur auf den Seelentrost eingehen. Man kann nur vermuten, daß Frau Kraiss in den dreißig Jahren Diskussion mit Christen immer nur an Scheinchristen geraten ist nach dem Motto: "Es ist nicht immer drin, was draufsteht." Anders ist eigentlich nicht zu erklären, warum sie in dieser langen Zeit auch ansatzweise keinen Seelentrost, zumindest die Quelle hierzu, im Christentum gefunden hat. Der Seelentrost, daß nämlich ein unschuldig in diesem Leben zu erleidendes Unrecht im Jenseits positiv vergolten wird, würde es ihr nach nur im Islam geben.

Zur Richtigstellung zumindest für die Leser, die in der christlichen Heilsgeschichte nicht so kundig sind, sei hier nur folgendes Beispiel aus den Evangelien aufgeführt, das genau diesen Trost aus dem Munde Jesu uns zukommen läßt: "Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden, denn ihrer ist das Himmelreich" (Bergpredigt, Mattheus 5, Lukas 6).

Die Heilige Schrift ist voll von sogenannten Ungerechtigkeiten. Und wer ist mit dem einzigartigen Beispiel des Ertragens all dieser Ungerechtigkeiten hier vorangegangen? Jesus selbst, der alle diese über sich hat ergehen lassen. Übrigens war Er dem Geschehen nicht ausgeliefert, wie es oberflächlich den Anschein erweckt, sondern Er hat das Geschehen in der Hand, es so gewollt, zu unserer Erlösung. "Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und demütig von Herzen, und ihr werdet Erquickung finden für eure Seelen." Frau Kraiss ist zu wünschen, daß sie auch nach dreißig Jahren Suche nicht aufgibt.

Michael Gdanietz, Krefeld

 

 

Zum Schwerpunktthema Gender Mainstreaming, JF 3/07

Ersatz für den Klassenkampf

Bei diesen Artikeln über das ominöse Gender Mainstreaming bleibt ein wichtiger Aspekt des Radikalfeminismus außen vor, nämlich seine kaschierte sozialistische Zielrichtung. Konkret ging es den weiblichen, aber auch männlichen Feministen nach dem Fiasko des realen Sozialismus darum, den Klassenkampf durch den "Geschlechter-Klassenkampf" zu ersetzen. Statt des Kapitalismus wurde die Quotierungsfrage zum "Hauptkampfpunkt".

Dr. Johannes Rogalla von Bieberstein, Bramsche

 

Kollektivierung der Erziehung

Orwells "1984" als böse Utopie erscheint (außerhalb Nordkoreas) erledigt. Um so mehr scheinen wir uns Huxleys "Brave New World" zu nähern. Dort wird die Kindeserziehung von Anfang an kollektiviert. Ursula von der Leyen und ihr Elterngeldgesetz hat immerhin schon den 13. (oder 15.) Monat erreicht. Motto: Kriegt mehr Kinder, aber gebt sie möglichst sofort weg zur "Betreuung".

Jens-Kristian Geißler, Berlin

 

Die wahren Opfer

Bei diesem Thema ist zu fragen, warum es fast ausnahmslos um den Mann schlechthin geht. Die wirklich Leidtragenden sind aber in Wahrheit Männer deutscher Abstammung mit heterosexueller Orientierung. So dürfen sich zum Beispiel Männer mit Migrationshintergrund dem Gender Mainstreaming entziehen. Der Migrant darf so bleiben, wie er ist, demnach Männlichkeit und Zorn ausleben, und der Mann aus dem westlichen Kulturkreis ist inzwischen nahezu rechtlos geworden. Zudem vermischen sich gerade in Deutschland die Ablehnung des Eigenen und die stärker werdende Sehnsucht deutscher Frauen nach dem archaischen und exotischen Mann.

Man sollte bei der feministischen Propaganda stets vom Gegenteil ausgehen: Frauen verfügen beispielsweise mitnichten über eine höhere Sprachbegabung und kommunizieren auch nicht effizienter als Männer. Bereits in der Schule wird das männliche Geschlecht benachteiligt, und das feministische Kartell verkauft die mittlerweile schlechteren Leistungen der männlichen Schüler als mangelnde Intelligenz. Seltsam nur, daß ich während meiner Schulzeit und meines Studiums hinsichtlich der Leistungsfähigkeit gänzlich andere Erfahrungen machen durfte. Die permanente Gehirnwäsche zeitigt leider große Wirkungen, da selbst viele männliche Hochschullehrer glauben, Frauen seien a priori begabter als Männer.

Das ist nicht etwa nur ein Teilproblem, sondern eine Entwicklung von erheblicher Tragweite, für die wir noch bitter bezahlen werden. Es ist gar nicht ermittelbar, wie viele Leben aufgrund dieses Denkens bislang zerstört wurden und wirkliche Talente ungenutzt blieben.

Uwe Martin Schellenberg, Berlin

 

Ausländer nicht berücksichtigt

Ich habe den Eindruck, daß bei allen diesen politischen Schwachsinn vollkommen "unsere" muslimischen Millionen Mitbürger außen vor gelassen wurden. Ich kann bei all diesen Gedankenspielen nicht sehen, daß die Ausländer überhaupt berücksichtigt und eingeplant wurden und werden!

Manfred Krause, Isernhagen

 

 

Zu: "Europaweite Antifa-Klausel" von Doris Neujahr, JF 3/07

Freiheit durch Universalverbot?

Als amerikanischer Staatsbürger, der 1958 in die Bundesrepublik kam, um Geschichte zu studieren, frage ich mich, ob ich vor der kommenden gesamteuropäischen Diktatur nach Amerika fliehen oder ob ich den alten Schlachtruf: "Call in the Marines" erheben soll. (Früher hieß es mal: "Deutsche an die Front!" Wäre auch nicht schlecht, denn hier würden sie wirklich für die Freiheit kämpfen. Kämpften sie in eigenem Interesse, ist ihnen dieses ja immer abgesprochen worden. War aber stets in Ordnung, wenn sie für fremde Interessen eintreten durften.)

Der drohende Freiheitsverlust ist diesmal eine Sache ganz Europas. Hat man Deutschland damals nicht besiegt, um die Freiheit einzuführen? Zu dieser Freiheit gehört doch auch die Meinungsfreiheit, das Recht auf Kritik inbegriffen. Wie kann man also gleichzeitig mehr Freiheit propagieren und ein europäisches Universalverbot in Aussicht stellen?

Herbert Benn, München

 

 

Zum Forum: "Legenden um Rosa Luxemburg" von Klaus Motschmann, JF 03/07

Keine Legende

Der "Dolchstoß" in den Rücken der deutschen Front während des Ersten Weltkrieges war keine Legende, sondern hat durchaus stattgefunden. Das Wort stammte nicht aus Deutschland, sondern von dem englischen Korrespondenten der Neuen Zürcher Zeitung, der dort am 1. Dezember 1918 schrieb: "Was die deutsche Armee betrifft, so kann die allgemeine Ansicht in dem Wort zusammengefaßt werden: Sie wurde von der Zivilbevölkerung erdolcht."

Dieser "Dolchstoß" wurde systematisch vom Spartakusbund und der radikalen USPD mit ihren Führern schon ab 1915 vorbereitet (Sabotage, Streiks, Meutereien, zersetzende Flugblätter). Die Feinde finanzierten diese Wühlarbeit. Die USPD feierte sich als Verursacher des Zusammenbruchs: "Der Dolchstoß von hinten gegen die deutsche Front war der glücklichste Dolchstoß des revolutionären Proletariats" (Süddeutsche Monatshefte 21-1924).

Friedrich Karl Pohl, Lüneburg

 

Alle Jahre wieder

Dieses Jahr wieder in Berlin: Ein gespenstisch wirkender Zug von Kommunisten und auch leider jetzigen und ehemaligen führenden Sozialdemokraten, an der Spitze Oskar Lafontaine, gebeugten Hauptes bei der Kranzniederlegung am "Ehrenmal" von Rosa Luxemburg.

Rosa Luxemburg machte nie ein Hehl daraus, daß sie alles Deutsche nicht nur verachtete, sondern aus tiefster Seele haßte. Sie bekämpfte die SPD der damaligen Zeit als Brachial-Marxistin so hinterhältig, daß der spätere Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD), 1919 in einem Aufruf "gegen Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg" an das deutsche Volk erklärte: "Die Regierung, die binnen zehn Tagen die freie Entscheidung des Volkes über sein eigenes Schicksal herbeiführen will, soll mit Gewalt gestürzt werden. Wo Spartakus herrscht, ist jede persönliche Freiheit aufgehoben!"

Rosa Luxemburg, deren Spartakus bedenkenlos Menschen umgebracht hatte, antwortete nur: "Redet nicht! Beratet nicht ewig! Handelt!" Handeln heißt schießen! Bevor sie andere erschießen lassen konnte - sie hätte vor keinem einzigen Gegner haltgemacht -, wurde sie selbst erschossen.

Da geht der ehemalige führende SPD-Mann Lafontaine für eine Fanatikerin durchs Feuer, deren erklärtes Ziel die "Beseitigung" von Friedrich Ebert, August Bebel, der SPD und der gesamten Demokratie gewesen war.

Joachim Lull, Bad Hersfeld

 

 

Zum Leserbrief "Selbstdisqualifizierung" von Jürgen Schulz, JF 3/07

Eine notwendige Kursänderung

Ich kann mich der Frage von Leser Jürgen Schulz voll anschließen: "Wann wird endlich eine konservative Partei gegründet, in der die üblichen vierzig Prozent Nichtwähler (aber keine Nazis) ihre Heimat finden können?" Leitfiguren gibt es sicher noch größere als die von ihm genannten Hohmann, Günzel, Kusch und Nitzsche.

Das Programm der Konservativen Partei Deutschlands kann sich problemlos an der Haltung zu und der Bewertung von tagespolitischen Themen der JF orientieren. Wir brauchen Ausgewogenheit und keine schrillen Töne, wir brauchen Selbstverständnis verbunden mit innerem Zutrauen und keine Aggressionen. Es gilt den Kurs zu ändern, damit Deutschland nicht nachhaltig noch größeren Schaden leidet.

Wilhelm Stross, Bensheim-Auerbach

 

 

Zum Forum: "Was ist Europa" von Heirich Beck, JF 2/07

Allah ist nicht Gott

Herr Beck schreibt unter anderem: Allah bedeutet nicht eine dreipersonale Einheit wie der christliche Gott, sondern nur eine singuläre Person. Am Schluß des Artikels schreibt er aber leider "vom Vertrauen in den gemeinsamen Gott". Aber Allah ist nicht Gott!

Der Islam leugnet die Dreieinigkeit Gottes, die Göttlichkeit Jesu Christi, die Erlösung des Menschen am Kreuz, die Auferstehung Jesu Christi und die Sendung des Heiligen Geistes. Nur wenn beim Dialog diese unsere fundamentalsten Glaubenswahrheiten von christlichen Gesprächspartnern genannt werden, kann Dialog auch gelingen.

Ingrid Schmidt, Wittibreut


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen