© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 05/07 26. Januar 2007

Meldungen

Ökonomen kritisieren Kosten des Irak-Kriegs

CHICAGO. Die Ökonomie der nationalen Sicherheit war ein zentrales Thema auf der Jahrestagung der American Economic Association (AEA) in Chicago. "Der Krieg im Irak ist wesentlich teurer, als die Öffentlichkeit wahrnimmt", erklärte die Harvard-Wissenschaftlerin Linda Bilmes anläßlich der Präsentation einer Studie über die Gesamtkosten des Irak-Feldzugs für die USA. Inzwischen seien diese auf etwa drei Billionen Dollar gestiegen, wenn man die Folgekosten der Kriegsversehrten einrechnet, die mit 416 bis 790 Milliarden Dollar beziffert werden. "Jeder dritte Heimkehrer leidet an einer psychischen Störung", so Bilmes. Auf jeden Irak-Gefallenen kommen 16 Verwundete. Im Vietnamkrieg kamen auf einen Toten 2,8 verletzte US-Soldaten, im Zweiten Weltkrieg nur 1,5. Selbst wenn die US-Armee bis 2010 komplett aus dem Irak abzöge, würden fast 640.000 Soldaten eine Berufsunfähigkeitsrente beziehen, der US-Steuerzahler müsse für die Gesundheitsversorgung aufkommen. "Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, daß der Krieg gut für die US-Wirtschaft ist", meinte Bilmes. Der Ökonom Clark Abt empfahl, die US-Truppen abzuziehen und lieber 25 Milliarden Wirtschaftshilfe bereitzustellen, statt 100 Milliarden Dollar pro Jahr für die Besetzung auszugeben. "Jeder Einwohner des Irak bekäme damit pro Jahr eine Subvention von etwa 1.000 US-Dollar", so Abt.

 

Essay-Wettbewerb zum Thema "Migration"

BERLIN. Die Friedrich-August-von-Hayek-Gesellschaft veranstaltet in Kooperation mit der Hayek-Stiftung für eine freie Gesellschaft erneut einen Essay-Wettbewerb. Im Jahre 2007 lautet das Thema: "Gibt es liberale Argumente für eine Einschränkung der freien Migration?" Teilnahmeberechtigt sind Studierende im Diplom- oder Magisterstudium und in vergleichbaren Studiengängen sowie Doktoranden aller Fakultäten. Der Preis für den besten Essay ist mit 1.000 Euro dotiert. Für den 2. Platz sind 750 Euro und für den 3. Platz 500 Euro vorgesehen. Der Text soll maximal zehn Seiten umfassen (18.000 Anschläge). Einsendeschluß ist der 12. Mai 2007. Die Adresse lautet: Hayek-Stiftung, c/o Prof. Dr. Gerd Habermann, Am Zernsee 7, 14542 Werder/Havel. Die Gewinner werden zu den Hayek-Tagen nach Potsdam eingeladen. Im Internet: www.hayek.de 

 

Nach Adlern und Bibern kommen nun die Wölfe

HANNOVER. In Niedersachsen haben die Bestände an Bibern, Fischottern und Seeadlern seit Anfang der neunziger Jahre zugenommen. Die Zahl der Seeadler stieg auf 20 Paare, die Zahl der Biber auf 500. Etwa 350 Tiere davon leben im Einzugsbereich der Elbe. Grund für diese Entwicklung sei vor allem die Arbeit von Natur- und Artenschützern, erklärte Landesumweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) letzte Woche. Auch mit einer Rückkehr der Wölfe nach Niedersachsen rechne man. Die Berichte über mögliche Wolfsspuren im Dezember 2006 im Raum Celle halte er für "glaubwürdig". Allerdings gebe es auch gefährdete Arten. Vom südlichen Goldregenpfeifer gibt es in Deutschland nur noch einen Bestand von sechs Brutpaaren in Niedersachsen. In diesem Jahr stelle Niedersachsen für den Artenschutz 11,5 Millionen Euro zur Verfügung.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen