© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/07 12. Januar 2007

Zitate

"Demokratie westlichen Zuschnitts mag nicht 'exportfähig' sein. Vorbild für eine den jeweiligen gesellschaftlichen und kulturellen Traditionen angemessene Adaption und Grundlage für den im Rahmen der Uno unzählige Male festgehaltenen Menschenrechtskanon ist sie allemal."

Markus Spillmann in der "Neuen Zürcher Zeitung" vom 30./31. Dezember

 

"Ich trete für einen Mentalitätswandel ein, durch den nicht mehr die Reise in andere Kontinente als Statussymbol gilt, sondern der Kindersitz im Auto."

Wolfgang Huber, EKD-Ratsvorsitzender, in seiner Neujahrspredigt im Berliner Dom

 

"Die Art, in der die neuen deutschen Patrioten der gesamten Welt ihre Selbstliebe zeigen wollen, ist das ziemliche Gegenteil von Entspanntsein. Ein Patriotismus, der derartig inbrünstig proklamiert wird, kommt nicht aus sich selbst. Die Niveacreme, die getrennte Müllbeseitigung, und das Lob der Pünktlichkeit können nur wenig daran ändern: Die Deutschen werden nur dann wirklich 'normal' und glücklich sein, Deutsche zu sein, wenn sie damit aufhören, sich den Kopf über sich selbst zu zerbrechen."

Pascale Hugues, Publizistin, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 3. Januar

 

"Früher mußten wir alle durch die 'Tagesschau' durch, wenn wir abends den Fernseher angeschaltet haben. Damit wurde allen eine bestimmte Betrachtung der Politik angeboten. Dem kann der Zuschauer zunehmend ausweichen. Indem die NPD im Internet nun eigene Fernsehsendungen etabliert, kann sich ihre Klientel immer mehr abkoppeln. Sie ist einer Hinterfragung der rechtsextremen Sicht nicht mehr zugänglich."

Guido Selzner, Referatsleiter beim Bundesamt für Verfassungsschutz, in der "taz" vom 4. Januar

 

"(...) und plötzlich merkte ich, daß ich in ästhetischen Fragen ein Reaktionär bin, besser gesagt, im Laufe der letzten Jahre einer wurde, daß mir dieses Eingeständnis aber schwerfällt, denn der Satz 'Ich bin ein Reaktionär' kommt unsereins schwer über die Lippen."

Harald Martenstein in der "Zeit" 2/07 vom 4. Januar

 

"Jedenfalls glaube ich fest, daß zu viel Political Correctness gerade der Nährboden ist für Antisemitismus und Nationalismus. Wir brauchen das Unkorrekte. (...) Die Leute wollen nicht immerfort erzogen werden."

Dani Levy, Regisseur, in der "Berliner Zeitung" vom 6./7. Januar

 

"Das Mahnmal, nicht das Denkmal ist den Pädagogen auf den Leib geschnitten; und wer wollte in Deutschland nicht erziehen? (...) Der Lohn ist hoch: Wer mahnt, richtet das Licht der öffentlichen Aufmerksamkeit ja nicht auf irgendwelche anderen, sondern auf sich, den Mahner. Er stellt sich selbst ins Zentrum des Unternehmens, nicht das Ereignis, an das erinnert, oder die Opfer, deren gedacht werden soll."

Konrad Adam in der Tageszeitung "Die Welt" vom 8. Januar


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