© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/07 5. Januar 2007

Meldungen

Turmfalke ist der "Vogel des Jahres 2007"

BONN. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Bayern haben den Turmfalken zum "Vogel des Jahres 2007" gekürt. Der Turmfalke (Falco tinnunculus) ist mit seinen etwa 35 Zentimetern Körpergröße und 75 Zentimetern Flügelspannweite der kleine Verwandte des Wanderfalken. Im Gegensatz zu ihm ist der Turmfalke kein seltener Vogel, er steht noch nicht auf der Roten Liste gefährdeter Arten. "In Baden-Württemberg ist die Zahl der Brutpaare um mehr als die Hälfte zurückgegangen, und in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen haben sich die Bestände aber um mehr als 20 Prozent reduziert", klagt Nabu-Vizepräsident Helmut Opitz. Freiflächen an den Stadt- und Dorfrändern würden durch Straßen und Neubauten versiegelt, Nistplätze an Gebäuden bei Sanierungen häufig verschlossen und Kirchtürme meist von außen unzugänglich gemacht. Dem Turmfalken fehle es an Nistplätzen und Nahrungs-angebot, erläuterte Opitz.

 

DGB-Immobilien gehen an US-"Heuschrecken"

FRANKFURT. Die Gesellschaft für Gewerbeimmobilien (GGI) hat vor Weihnachten 37 DGB-Liegenschaften an den US-Finanzinvestor Cerberus Capital Management verkauft. Darunter waren 19 Bankfilialen der einstigen Bank für Gemeinwirtschaft (jetzt SEB) in Berlin, Hamburg, Hannover, Essen, Nürnberg und Stuttgart sowie das attraktive Oval am Baseler Platz in Frankfurt. Zu dem Paket gehörten auch Gewerkschaftshäuser in Chemnitz, Dresden, Hannover oder Leipzig. Sachsens DGB-Chef Hanjo Lucassen kritisierte den Verkauf als "unverständliche Entscheidung von Bürokraten aus dem Westen". Damit werde "ein wichtiges Stück Geschichte der Arbeiterbewegung in die Hand von 'Heuschrecken' gegeben" und "ein Teil der Seele der Gewerkschaften verkauft".

 

58 Prozent wollen die D-Mark wiederhaben

HAMBURG. Auch fünf Jahre nach Einführung des Euro will die Mehrheit der Deutschen die D-Mark zurück. In einer Forsa-Umfrage für das Magazin Stern erklärten 58 Prozent der Befragten, sie hätten bei freier Wahl lieber wieder die D-Mark als Zahlungsmittel. Nur 40 Prozent zogen den Euro vor. Vorangegangene Studien der Freien Universität Berlin (FU) ergaben ähnliche Werte. Etwa drei Viertel der Deutschen rechneten bei Beträgen über 100 Euro immer noch in D-Mark um. Das Euro-Ablehnung resultierte aber nicht nur aus der Verteuerung, sondern die D-Mark habe nach 1945 auch eine Ersatzfunktion als Symbol des Nationalstolzes gehabt, so die FU-Studie.


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