© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    50/01 07. Dezember 2001

 
Meldungen

Nationaler Alleingang bei „Agrarwende“

BERLIN. Ein Jahr nach dem ersten BSE-Fall in Deutschland haben der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und die Stiftung Euronatur eine Fortsetzung der „Agrarwende“ von Agrarministerin Renate Künast gefordert. Die Veränderungen hin zu einer „tier- und naturgerechten Landwirtschaft“ stünden erst am Anfang. „Vor einem Jahr hat sich Bundeskanzler Schröder für die Abschaffung der Agrarfabriken stark gemacht. Doch sobald es an die Umsetzung einzelner Reformvorhaben wie die Umschichtung von EU-Fördergeldern geht, blockieren auch die SPD-geführten Bundesländer die Agrarwende“, kritisierte Hubert Weiger vom BUND. Noch im Januar habe Bauernverbandchef Gerd Sonnleitner auf der Grünen Woche versprochen, die Bauern würden „mehr Klasse statt Masse“ produzieren. „Doch den Worten sind bisher keine Taten gefolgt“ bemängelte Lutz Ribbe von Euronatur. Auch auf EU-Ebene seien Änderungen überfällig. „So lange die EU die Profiteure der alten Agrarpolitik weiter unterstützt, muß Deutschland mit einem nationalen Alleingang beim Verbot von grüner Gentechnik und Antibiotika im Futtermittel vorangehen“ verlangte Weiger.

 

Klimawandel bedroht Südseeinseln nicht

ADELAIDE. Der auf neun Atolle der Elliceinseln verteilte Commonwealth-Staat Tuvalu ist von der Erderwärmung nicht akut bedroht. „Unsere Daten zeigen überhaupt keinen Anstieg des Meeresspiegels“, so Wolfgang Scherer, Chef des Gezeiteninstituts NTF der Universität Adelaide. Das Institut mißt den Meeresspiegel in Tuvalu seit etwa zehn Jahren. „Wenn man dort lebt und einem bei jedem Sturm das Wasser um die Füße spült, ist das eben nicht sehr angenehm.“ Die zusammen 26 Quadratkilometer großen Korallenkalkinseln liegen knapp fünf Meter über dem Meeresspiegel. Dort, wo früher Sandstrände waren, findet man nur noch Felslandschaften, die von Unwettern und Wellen blank gespült werden. Bei einem Anstieg des Meeresspiegel nach Abschmelzen der Arktis könnte Tuvalu im Pazifik versinken.

 

Greenpeace: Gefahr im Christbaumschmuck

HAMBURG. Greenpeace warnt vor Christbaumschmuck. Lametta, Girlanden und Sterne seien häufig aus dem Umweltgift PVC hergestellt. „Kommt es zu Christbaumbränden, entsteht bei der Verbrennung von PVC-Christbaumdekor unvermeidlich hochgiftiges Dioxin und auch ätzendes Chlorwasserstoffgas. Außerdem macht PVC-Lametta die Entsorgung der Christbäume zu einem Umweltproblem. Die Verbrennung von Bäumen mit Lametta-Resten führt immer zu Dioxin“, so die Umweltschützer. Da Lametta aus Stanniol Blei enthält, sollten nur natürliche Materialien wie Stroh oder Glas verwendet werden. Auch die EU-Kommission plant Lösungen für das PVC-Problem und die Zusatzstoffe Blei, Cadmium sowie die gefährlichen Weichmacher.


 
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