© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    50/01 07. Dezember 2001

 
UMWELT
Herbstlaub fegen? Nein danke!
Martina Kempf

Kratzen auch Sie jetzt, wie jedes Jahr, wieder das Laub im Garten zusammen? Um es dann in die Mülltonne zu stopfen? Dafür ist es doch viel zu schade! Verbraucherberatungen und die Naturschutzverbände raten hingegen: das Laub sollte im Garten liegenbleiben. Nur von den Gehwegen, nicht aber von dem Rasen und den Beeten wird es weggefegt. Ein gefegter Garten ist nämlich für die Tier- und Pflanzenwelt überlebensfeindlich.

Viele Kleintiere und nützliche Insekten leben in dem Laub und erfrieren sonst im Winter. Auch den Pflanzen und den Bodenlebewesen dient das Laub als Schutz vor Kälte und sogar Frost. Dafür verwandeln diese bis zum Frühjahr die Blätter dankbar zu wertvollem Humus. Dadurch wird es unnötig, chemischen Dünger zu kaufen. Liegt das Laub an manchen Pflanzen zu hoch, so wird es eingesammelt und kompostiert oder anderswo zu einem großen Laubhaufen zusammengeschichtet. Über ein solches Versteck freuen sich die nützlichen Igel. Sie können darin ihr Winterquartier beziehen. Umso fleißiger fangen sie im nächsten Jahr die Schnecken. Es gibt doch bessere Möglichkeiten, den Herbst zu verbringen, als nur zu fegen: etwa die Nachbarin zum geselligen Teeplausch einladen. Der gepflegte englische 2,5 Zentimeter-Rasen ist inzwischen auch schon gar nicht mehr in. Inzwischen sind Blumenwiesen populär. Die geben einer Fülle von Tieren und Pflanzen Lebensraum. So kann man an grauen Wintertagen schon von Schmetterlingen träumen, die den eigenen Garten im Frühling in ein Paradies verwandeln.

Mit einer Wiese sparen Sie im Sommer schon wieder Arbeit: Statt des allsamstäglichen Rasenmähens können Sie wiederum zum Kaffee oder Bier einladen. Eine Wiese muß nämlich nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden.


 
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