© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    47/01 16. November 2001

 
Neulich im Internet
Moderne Zeiten
Erol Stern

Das San Francisco Art Institute hat erstmalig den Studiengang Computerspiele hinsichtlich deren Kunst und Design für Softwareentwickler aufgenommen. Und die Telekom bietet in einem Pilotprojekt Kurse zu Handy und SMS für D1-Kunden an. Einen Kölner Friedhof ziert der erste Grabstein im Handy-Design. Wenigstens gehört die Verblichene garantiert nicht mehr zu den mehr als 12.000 Personen, die 1999 hierzulande beim Mobiltelefonieren abgehört wurden (USA 1.190 Anschlüsse). Während die Telekom die Happy Digits nach dem Vorbild von Vielfliegerprogrammen à la „Miles & More“ einführt, verschenkt die Fluglinie Cathay Pacific PDAs an ihre Fluggäste. Das ist praktisch, den certip.org entwickelt derzeit einen Aufstecksensor für Taschencomputer, der vor bakteriellen und chemischen Kampfstoffen warnen soll (ca. 300 Dollar). Der Online-Handel in den USA boomt seit den Anschlägen im September, die Umsätze des „sicheren“ Einkaufens stiegen rasant um 30 Prozent. Auch für das Weihnachtsgeschäft erwartet man eine Abkehr von überfüllten Einkaufspassagen. Die Angst vor Milzbrand wird auch das Grußkartengeschäft verändern, zumindest jenseits des Atlantiks werden dieses Jahr mehr Weihnachtsgrüße online verschickt werden. Die Band Antrax, die gegenwärtig eine Namensänderung erwägt, klärt auf ihrer Homepage über biologische Kampfstoffe auf und amerikanische Hacker dekorieren Taliban-Websites mit dem Steckbrief Bin Ladens, der in unzähligen schwarzhumorigen Witz-Mails und -SMS ‘rumschwirrt. Mein Handy mußte ich schon abschalten, es warnte vor einem gewissen „Akku Laden“, makabert Euer EROL STERN


 
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