Die Bedienung von techni schen Instrumenten ver langt dem urbanen Mitteleuropäer mehr ab, als man vermuten sollte. So sind bisher nicht wenige Redaktionsmitglieder an einer simplen Kaffeemaschine gescheitert.

Da in der Vergangenheit die einfache Ausführung dem ungeheuren Kaffeekonsum nicht mehr gewachsen war, wurde ein neues, mehr Volumen fassendes Höllengerät angeschafft. Wie so oft, ist die Gebrauchsanweisung im redaktionellen Umzugstaumel sofort verlorengegangen. Eingeweihte nutzten ihre Kenntnisse als Herrschaftswissen, so daß im gewissen Turnus immer neue Kollegen entweder die Küche mit vorbei-laufenden Kaffeefluten verdreckten oder sich die Herstellung des Genußmittels durch Fehlbedienung gar nicht erst einstellte.

Interessant ist es dann, in die menschlichen Abgründe der Schadenfreude zu schauen, die besonders diejenigen Mitstreiter offenbaren, die sich ebenfalls schon vergeblich an dieser „Geißel der Technik“ bemühten - und versagten.

Die Art und Weise, mit der die werten Kollegen die Aufgabe dann bewältigten, läßt eher auf eine sich dem Schicksal fügende Larmoyanz, denn auf pionierhaften Forschergeist schließen: Der Gebrauch von Instant-Kaffee wurde wieder salonfähig. Matthias Bäkermann