© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    46/01 09. November 2001

 
Meldungen

Eichen und Buchen deutlich geschädigt

MAGDEBURG. Der Gesundheitszustand der Wälder in Sachsen-Anhalt bleibt auf niedrigem Niveau. Fast jeder fünfte Baum im Land sei krank, sagte Umweltminister Konrad Keller (SPD) letzte Woche bei der Vorlage des Waldschadensberichts 2001. Es gebe aber große Unterschiede zwischen den einzelnen Baumarten. Sorgenkind sei die Eiche, die in Sachsen-Anhalt vor allem an den Elbauen zu finden ist. Fast jede zweite Eiche sei deutlich geschädigt. Beim Buchenbestand, wo 40 Prozent geschädigt sind, wurde eine Besserung um elf Prozent registriert. Bei den Kiefern haben nur vier Prozent deutliche Schäden. 1991 waren es noch 40 Prozent. Die Gesundung sei vor allem durch den Strukturwandel der Wirtschaft und den dadurch bewirkten drastischen Rückgang der Schwefeldioxid-Belastung zu verdanken. In Sachsen-Anhalt sind rund 470.000 Hektar bewaldet. Das sind 21 Prozent der Fläche. Damit ist Sachsen-Anhalt nach Schleswig-Holstein das am wenigsten bewaldete Flächenland.

 

EU-Kommission will die Donau retten

BRÜSSEL. Die EU-Kommission will die Anrainerstaaten der Donau in Mittel- und Südosteuropa zu gemeinsamen Anstrengungen im Kampf gegen die fortschreitende Umweltverschmutzung des Flusses und des Schwarzen Meeres ermutigen. Dazu soll unter ihrer Führung die Arbeitsgruppe DABLAS eingerichtet werden, in der die Sanierungsmaßnahmen zwischen den Anrainerstaaten sowie internationalen Finanzinstitutionen und Geberländern abgestimmt werden sollen. Außerdem will die EU-Kommission das Umweltprogramm LIFE für Drittstaaten auf Länder in der Region ausdehnen. Seit 1999 hat die EU bereits technische Hilfen für regionale Umweltprojekte in Höhe von mehr als 80 Millionen Mark für die Donau und 20 Millionen Mark für das Schwarze Meer zur Verfügung gestellt. Die Mitgliedstaaten forderten die EU-Kommission auf, auch bilateral mehr für den Umweltschutz in der Region zu tun. In die Donau würden zu häufig Abwässer eingeleitet.

 

Ökosiegel wichtiger als Handelsfreiheit

BERLIN. Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat davor gewarnt, bei der Welthandelskonferenz in Katar die Handelsfreiheit über internationale Umweltabkommen zu stellen. „Multilaterale Umweltabkommen dürfen nicht durch den Ruf nach Handelsfreiheit ausgehebelt werden“, forderte der 47jährige Grünen-Politiker letzte Woche auf einer Pressekonferenz in Berlin. Auch eine Kennzeichnung ökologisch wertvoller Produkte müsse möglich sein, selbst wenn dies als Beschränkung des freien Handels gewertet werden könne. Die Konferenz der Welthandelsorganisation (WTO) beginnt am 9. November. Vertreter aus 141 Ländern sollen dort über neue Regeln für den Welthandel beraten.


 
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