© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    43/01 19. Oktober 2001

 
Zitate

„Für einen Militärschlag sind die juristischen Hürden niedriger als für die Bestrafung eines Handtaschenraubs, und für die moralischen Hürden stehen Schreibtisch-Landser allzeit bereit. Großen Kriegen entspringen nun einmal auch große journalistische Karrieren. Und wenn man zuletzt vor einem oder zwei zerstörten Ländern steht und den ’internationalen Terrorismus‘ trotzdem verfehlt hat und wenn dann noch das Gefühl der kathartischen Reinigung ausbleibt, dann endlich wird man diesem Krieg immer schon ’sehr sehr skeptisch‘ gegenübergestanden sein und einen ’Militärschlag mit Augenmaß‘ gefordert haben.“

Roger Willemsen im „Kriegstagebuch“ der „taz“ vom 12. Oktober

 

 

„Wer auf den Schmähtandler Gregor Gysi hineinfällt, bringt Wagenknecht-Kommunisten an die Macht. Nur vermittelt das keine TV-Talkshow dem deutschen Wähler ...“

Kurt Seinitz in der österreichischen „Kronen-Zeitung“ vom 14. Oktober

 

 

„Natürlich werden sich weder die USA noch die Länder der EU … in totalitäre Gesellschaften verwandeln. Aber es besteht nicht der geringste Zweifel, daß in allen von ihnen das Streben nach Sicherheit, das zur obersten Priorität für die Regierungen und Bürger geworden ist, eine spürbare Schmälerung jener Rechte und Vorzüge mit sich bringen wird, die die demokratische Kultur für den Bürger erobert hatte. Die kriminellen Fanatiker, die die Flugzeuge in die Twin Towers und das Pentagon rammten, haben ihr Ziel erreicht: Die Welt ist dank ihnen nun weniger sicher und weniger frei.“

Mario Vargas Llosa, peruanischer Schriftsteller, in der österreichischen Illustrierten „profil“ 41/01

 

 

„Moderner muslimischer Terrorismus ist Teil des historischen Erbes des Kolonialismus und nicht des islamischen Rechts. Entsprechend der islamischen Rechtstradition, können Terroristen nicht zum Zuge kommen.“

Khaled Abu el-Fadl, Professor für Soziologie, in der „Islamischen Zeitung“ vom 10. Oktober

 

 

„Die Müdigkeit, die nicht nur die D-Mark, sondern auch Geld an sich auslöst ... beschreibt also nicht nur eine Form der Resignation gegenüber der Verflüssigung, der Virtualisierung der Zahlungen ... sondern auch den Zustand einer Abarbeitung an einem Symbol der Deutschheit. Die Trennung von Nation und Wirtschaft mag hier und da, im Blick zurück, als Verlust erscheinen; sie ist allerdings im Diskurs der neuen Deutschheit auch eine ’Befreiung‘.“

Georg Seeslen in der „Jungle World“ vom 12. September

 

 

„In einer Stadt, in der die Eliten von SED und Stasi gewohnt haben, ist es aber für die Union natürlich schwieriger als für andere Parteien, Terrain zu gewinnen, anders als etwa in Thüringen und Sachsen.“

Frank Steffel, Berliner CDU-Spitzenkandidat, in „Focus-Online“ vom 11. Oktober


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen