© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    42/01 12. Oktober 2001

 
Meldungen

Verkauf von Siemens-Tochter gescheitert

MÜNCHEN. Der geplante Verkauf der Siemens-Tochter Mannesmann Plastics Machinery (MPM) an den britischen Finanzinvestor Apax Partners ist nach einem Zeitungsbericht gescheitert. Siemens und die Risikokapitalfirma hätten sich geeinigt, den Kaufvertrag aufzuheben, berichtete die Financial Times in ihrer Freitagausgabe. Grund sei die Verschlechterung der Wirtschaftsaussichten. Siemens wollte den Bericht nicht kommentieren. Vor zwei Wochen hatte der Technologie-Konzern mitgeteilt, Apax habe Schwierigkeiten, den Kauf des weltgrößten Herstellers von Spritzgußmaschinen zu finanzieren. Apax war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Beim Abschluß des Kaufvertrages im Juli war in Zeitungsberichten ein Preis von rund 800 Millionen Euro genannt worden. MPM hatte im vergangenen Jahr mit 7.000 Mitarbeitern 1,4 Milliarden Euro umgesetzt. Die Kartellbehörden in Brüssel hatten die Übernahme Ende September genehmigt.

 

Privatisierung von British Rail mißlungen

LONDON. Die Privatisierung der britischen Bahn ist letzten Sonntag de facto rückgängig gemacht worden. Das Railtrack-Management kündigte bei Krisengesprächen mit Verkehrsminister Stephen Byers den drohenden Bankrott an. Wegen eines Schuldenbergs von umgerechnet etwa 10,2 Milliarden Mark entschloß sich die Labour-Regierung, das 1994 privatisierte Unternehmen unter die Kontrolle von Ausgleichsverwaltern zu stellen. Der Handel mit Railtrack-Aktien wurde letzten Montag ausgesetzt. Railtrack wird eine Stiftung, deren Gewinne ständig ins Unternehmen reinvestiert werden. Nach mehreren schweren Eisenbahnunglücken war Railtrack von einer amtlichen Untersuchungskommission schwerer Versäumnisse beschuldigt worden. Die Zerschlagung der staatlichen British Rail war 1994 die letzte große Privatisierungsaktion der Tory-Regierung. Railtrack hatte die Verantwortung für 32.000 Kilometer Schienen und 2.500 Bahnhöfe bekommen, während 25 Eisenbahngesellschaften und eine Aufsichtsbehörde gegründet wurden.

 

Zwischenlager von Atommüll neu prüfen

SALZGITTER. Am 8. Oktober hat in Günzburg die Erörterung des Antrags der RWE Power AG auf Errichtung eines dezentralen Zwischenlagers am Standort des Atomkraftwerks Gundremmingen begonnen. Vor dem Hintergrund der Ereignisse in den USA muß die Auslegung des Zwischenlagers gegen Flugzeugabstürze einer aktualisierten Gefahrenabschätzung und der dann notwendigen Vorsorge entsprechen. Während der zweimonatigen Auslegung sind ca. 76.000 Einwendungen gegen das Zwischenlager erhoben worden. Informationen zu Zwischenlagern und zum Termin in Günzburg sind auf der Internetseite des BfS unter www.bfs.de  abrufbar.


 
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