© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    40/01 28. September 2001

 
Gratis abtreiben in Manhattan
„Planned Parenthood“ startete eine fragwürdige Kampagne
Alexander Barti

Daß im Schatten großer Katastrophen auch immer fragwürdige Dinge geschehen, weiß man nicht erst seit den Anschlägen in Amerika. Julia Cardenal, Präsidentin der salvadorianischen Lebensrechtsorganisation „Si a la Vida“ (Ja zum Leben), beklagte sich über den United Nations Population Fund (UNFPA), der nach den Erdbeben am Anfang des Jahgres „anstatt uns Nahrungsmittel oder Medikament oder sonstige wichtige Dinge zu senden, nur ein Angebot an Verhütungsmitteln“ zukommen ließ.

Die Organisation Planned Parenthood of New York City (PPNYC) offerierte nach den Anschlägen in der Stadt vom 18. bis 22. September ein umfangreiches Gratisangebot an „reproduktiver Medizin“. Die Nachfrage nach Notfallverhütung, medikamentöser und chirurgischer Abtreibung und HIV-Tests sei so „überwältigend“ gewesen, daß man die Aktion bis zum 29. September verlängern will.

Wieso das WTC-Desaster so einen „unglaublichen Bedarf“ (Joan Malin) an „Gyn-Care“ ausgelöst hat, wird von den PPNYC-Funktionären nicht weiter erläutert, so daß man über die Ursachen nur spekulieren kann. Sollten etwa nicht alle New Yorker paralysiert vor der Glotze gesessen haben?


 
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