© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 39/01 21. September 2001 |
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JF intern Könnte schiefgehen Das Horrorszenario aller Zeitungsmacher ist eine dramatische Änderung des Weltgeschehens kurz vor Redaktionsschluß. So geschehen am 11. September, als wir erst durch einen Anruf darauf aufmerksam gemacht wurden, daß New York brennt. Die Redaktions-Glotze bestätigte dann ganz eindrucksvoll den Hinweis. Unwillkürlich erfaßte die Mannschaft eine eigentümliche, elektrisierte Stimmung. Beklommenheit. Man harrte der Ereignisse, ohne in eine peinliche Trauerhysterie zu verfallen, wie sie später auf Berlins Straßen sichtbar wurde. Und natürlich begann die große Spekulation: Wer könnte es gewesen sein? Warum? Wem nutzt es? Nun neigen manche gerne zu Verschwörungstheorien, so daß bei Katastrophen und Kriegen sofort alles klar ist. Oberstes Gebot der JUNGEN FREIHEIT bleibt aber auch jetzt die sachliche Berichterstattung. Mit Erstaunen kann man wieder feststellen, wie die Täter schon längst ermittelt sind - ohne daß man weiß, wer tatsächlich dahintersteckt. Und noch etwas wird deutlich: Die deutsche politische Klasse hat nichts aus der Geschichte gelernt, sonst hätte sie nicht so überschwenglich den Blankoscheck der unbedingten Bündnistreue gezückt. Könnte schiefgehen. Alexander Barti |