© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    39/01 21. September 2001

 
Zitate

„Beim letzten Länderspiel gegen England sangen mitten im Spiel 6.000 Briten ihre Nationalhymne, das dürfte in Deutschland wegen unserer Geschichte nie vorkommen.“

Henri Schmidt, Mitglied der A-capella-Band „Die Prinzen“ im „Focus“-Interview vom 10. September

 

 

„Vielleicht haben die jugendlichen Globalisierungsgegner von Seattle, Göteborg und Genua nur früher als die westlichen Regierungschefs erkannt, daß eine Weltordnung, die wenige sehr reich, aber viele ärmer macht, auf tönernen Füßen steht. Ob eine Tobin-Steuer auf Devisenspekulationen hilft, die Macht der Finanzmärkte zu kontrollieren, ob es andere Mittel gibt, mehr globale Gerechtigkeit zu schaffen - auch darüber muß nach diesem entsetzlichen 11. September geredet werden.“

Sabine Rosenbladt in der „Woche“ vom 14. September

 

 

„Wenn die Frankfurter Eintracht-Fans mit dem Döner in der einen Hand und dem schwarz-rot- goldenen Fähnchen in der anderen ins Stadion gehen - das ist für mich das Symbol von heutiger nationaler Identität.“

Ruth Wagner, hessische FDP-Chefin, in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 13. September

 

 

„Geheimdienste können nur nach den Dingen suchen, an die sie glauben. Man hat immer erwartet, daß Bomben in Gebäude gebracht werden, in Koffern und vielleicht in Fahrzeugen, aber der Gedanke, daß gekaperte Flugzeuge selbst in Bomben verwandelt werden würden, diesen Gedanken habe ich noch nie gehört. Ich glaube nicht, daß man sich darauf sehr vorbereitet hatte.“

Henry Kissinger, ehemaliger US-Außenminister, in einem „Deutschlandfunk“-Interview vom 13. September

 

 

„Ungeachtet der völkerrechtlichen Fragwürdigkeit und der bereits geleisteten Wiedergutmachung an Griechenland - mit Deutschland einen moralischen Schuldenerlaß auszuhandeln, indem man es zur Kasse bittet - damit ist niemandem gedient.“

Andreas Öhler im „Rheinischen Merkur“ vom 14. September

 

 

„(SPD und Union haben) längst erkannt, daß die demographischen Probleme durch Zuwanderung nicht zu lösen sind, schon gar nicht schnell. Ein Ausgleich des demographischen Defizits würde nach Modellrechnungen auf Jahrzehnte eine Nettozuwanderung von 3,4 Millionen Menschen pro Jahr voraussetzen. Eine solche Quote würde alles überfordern: Die Aufnahmefähigkeit und -bereitschaft sowie alle denkbaren Budgets für die Kosten einer seriösen Integrationspolitik ... Und selbst wer bei der Zuwanderung nur an den Arbeitsmarkt dächte, müßte sie äußerst präzise steuern, wenn nicht die erwarteten Wohlstandsgewinne als notwendige Integrationskosten wieder verlorengehen sollen. Wenn es aber gesellschaftliche Entwicklungen gibt, die sich nicht präzise steuern lassen, dann sind dies ebendiese: Arbeitsmarkt, Demographie, Familienpolitik und - Zuwanderung.“

Robert Leicht in der „Zeit“ vom 13. September


 
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