© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    37/01 07. September 2001


Zitate

„Wir haben eine Aversion gegen Rechtsextremisten. Politiker der Republikaner, NPD, DVU oder des Bund Freier Bürgers haben bei uns keine Chance. Auch programmatisch grenzen wir uns gegen dumpfe ausländerfeindliche Propaganda ab. Die kommt übrigens auch von anderen Politikern, wie etwa von Jürgen Rüttgers mit seiner Parole ’Kinder statt Inder‘. Wir sind für ein Einwanderungsland und unterstützen eher Beckstein mit seiner Aussage: Wir wollen Ausländer, die uns nützen, nicht die uns ausnützen.“

Ronald Barnabas Schill in der „Welt“ vom 28. August

 

 

„Immer noch ist es - zumindest im Westen - ein bißchen peinlich, zu sagen, daß man keiner Kirche angehört - besonders bei Taufen, Hochzeiten und Sterbefällen.“

Dr. Dr. Gerhard Besier, Theologe, in „idea spektrum“ vom 29. August

 

 

„Niemand hat sich nach dem Terror der Französischen Revolution für die Opfer der Guillotine Robespierres entschuldigt. Und niemand ist in Rußland auf die Idee gekommen, um Vergebung für die Millionen zu bitten, die die revolutionären Ausschweifungen Lenins und der frühen Bolschewiki forderten - weder Michail Gorbatschow noch Boris Jelzin oder Wladimir Putin. All das ist so gedankenlos wie folgenlos, auch wenn Klaus Wowereit, Peter Strieder, Frank Steffel und die anderen diese Formel ständig herbeten.“

Wolf Jobst Siedler, Verleger und Publizist, im „Focus“ vom 27. August

 

 

„Wenn Haider gewinnt, dann gewinnt ein rechter Politiker. Gewinnt Berlusconi, dann siegt ein Wirtschaftstycoon über die Politik und etabliert seine Macht auf Basis eines Wirtschaftsimperiums. Das ist so, als ob Rupert Murdoch Staatschef würde ... In diesem Sinne repräsentiert Haider die Vergangenheit, Berlusconi die Zukunft. “

Umberto Eco, italienischer Bestsellerautor, in einem Interview in der österreichischen Illustrierten „profil“ vom 20. August

 

 

„Niemand denkt im Ernst mehr daran, die deutsche Geschichte auf die primitive Kettenkausalität Luther-Friedrich Zwo-Bismarck-Hitler zu reduzieren. Im Gegenteil: Die differenzierende Geschichtsschreibung erlebt eine gewisse Renaissance. Unsere Historiker lernen wieder, zu erzählen, wie es denn gewesen sein könnte.“

Klaus Harpprecht in der September-Ausgabe der Monatsschrift „Die neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte“

 

 

„Das Verhältnis zwischen Politikern und Journalisten wird immer spannungsreich sein. Wäre es frei von Gegensätzen, müßte man sich um die Qualität der Medien und die Vitalität der Demokratie ernsthafte Sorgen machen. Beide Seiten sollten aus alledem die paradoxe Schlußfolgerung ziehen, daß sie einander nur Partner sein können, wenn sie füreinander Gegner bleiben.“

Michael Mertes im „Rheinischen Merkur“ vom 31. August


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