© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    37/01 07. September 2001

 
Aufgeschnappt
Menschenmüll?
Matthias Bäkermann

In Essen läuft seit dem 1. September eine besondere Werbeaktion. Auf Initiative von Ordensschwestern des Bistums Essen und des Sozialdienstes katholischer Frauen wird für das voriges Jahr auch in der Ruhrmetropole eingeführte „Babyfenster“ auf den Müllautos der Entsorgungsbetriebe Essen geworben. Die großen Plakate stellen mehrere Mülltonnen dar, darunter steht „Ablegen von Babys verboten“.

Diese Aktion, unter Schirmherrschaft des Essener Weihbischofs Franz Vorrath, will das „Babyfenster“ laut Aussage seines Pressesprechers Ulrich Lota durch die bewußt provokativ gestaltete Kampagne bekannt machen.

Die Junge Union Essen hat bereits dazu aufgefordert, diese in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung als „makaber“ bezeichnete Aktion zu stoppen. Obwohl das „Babyfenster“ lebensrettend für abgelegte Säuglinge sei, müsse auf eine ethisch einwandfreie Einordnung dieses Problems Rücksicht genommen werden.


 
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