© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    34/01 17. August 2001

 
Meldungen

Lkw-Maut nicht für Bahn und Binnenschiffe

BERLIN. Mit der Lkw-Maut will Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig ein „Programm zur Stauvermeidung“ finanzieren. Rund 7,5 Milliarden Mark sollen in eine neue Verkehrsinfrastruktur-Gesellschaft fließen, so der SPD-Politiker letzte Woche im ZDF. Er lehnte damit Forderungen des Umweltbundesamtes (UBA) ab, mit der Maut statt dessen Alternativen zum Straßengüterverkehr zu schaffen. UBA-Präsident Andreas Troge warnte, die anvisierte Maut von 25 Pfennig pro Kilometer reiche nicht aus, um Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Der Bund müsse Bahn und Binnenschiffahrt ausbauen, damit eine gut erreichbare und preiswerte Konkurrenz zum Autobahn-Transport entsteht. Troge verwies auf die Schweiz, wo 72 Pfennig verlangt würden. Nach den Plänen der Bundesregierung sollen Lkw ab zwölf Tonnen von 2003 an auf Autobahnen Maut zahlen - abhängig von Strecke und Fahrzeug. Auch die Umweltorganisation BUND forderte eine höhere Lkw-Gebühr. „Nur wenn die Maut zu einer tatsächlichen Kostenbelastung für Lkw-Transporte führt, werden die Straßentransporte zurückgehen und mehr Güter auf der Schiene rollen“, erklärte Tilmann Heuser vom BUND.

 

Zwiespältige Umwelt-Bilanz in Österreich

WIEN. Nach Ansicht von Umwelt- und Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer (ÖVP) verzeichnet Österreich „kontinuierliche Erfolge in der Luftreinhaltung, im Gewässerschutz und in der Abfallsammlung“. „Sorgenkinder“ sind laut 6. Umweltkontrollbericht, der vom Wiener Umweltbundesamt erstellt wurde, die steigenden CO2-Emissionen und der Verkehr. So habe sich trotz Erfolgen in Teilbereichen „die Belastungssituation der Wälder in Summe nicht entscheidend verbessert“. Bei einzelnen Schadstoffen (z.B. Ozon) würden kritische Belastungsgrenzen, bei denen direkte Pflanzenschäden und Beeinträchtigungen des Ökosystems zu erwarten seien, seit Jahren überschritten. Schwefel- und Stickstoffverbindungen würden in vielen Wäldern zu Bodenversauerung und Überdüngung führen. Deutliche Folgen für die Böden haben Pflanzenschutzmittel. Der Wirkstoffverbrauch beträgt in Österreich seit 1992 im Jahresschnitt rund 3.275 Tonnen (etwa 2,2 Kilo pro Hektar). „Um die Ökologisierung und Extensivierung der österreichischen Landwirtschaft nachhaltig zu sichern, sollte eine weitere Reduktion des Pflanzenschutzmittelverbrauches angestrebt werden“, so das UBA.

 

WWF-Kampagne zur Nordseewal-Rettung

HAMBURG. Die Bestände der kleinen Nordsee-Wale sind in Gefahr. Etwa 7.000 der kleinen Tümmler verenden pro Jahr in den Netzen skandinavischer Fischer. Experten schätzen, daß diese Schweinswale innerhalb einer Menschengeneration aus der Nordsee verschwunden sein werden. Die Umweltorganisation WWF hat daher jetzt im Internet unter www.wwf.de  eine Kampagne zur Wal-Rettung gestartet. Diese beinhaltet eine Vielzahl von Aufklärungsaktionen über die Medien sowie diverse Mitmachaktionen für Kinder und läuft bis März 2002.

 

Zahl der Woche

99 Liter Mineralwasser trank jeder Deutsche statistisch gesehen im Jahre 2000. 1970 waren es in Westdeutschland nur 12,5 Liter, in der DDR bis 1989 sogar nur neun Liter. 1990 wurden 6,9 Milliarden Liter verkauft, 2000 10,2 Milliarden. (Quelle: Informationszentrale Deutsches Mineralwasser)


 
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