© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    29/01 13. Juli 2001


Meldungen

Einbürgerungszahl auf 186.700 gestiegen

WIESBADEN. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2000 rund 186.700 Ausländer eingebürgert. Das sind 43.400 (30 Prozent) mehr als 1999 (143.300). 73.200 erwarben die deutsche Staatsangehörigkeit auf- grund des Januar 2000 geltenden neuen Ausländergesetzes. Diese Anspruchseinbürgerungen mit verkürzter Mindestaufenthaltsfrist von acht Jahren sowie die Miteinbürgerung der ausländischen Ehegatten und minderjährigen Kinder waren mit der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts eingeführt worden. Weitere 48.950 Ausländer erhielten wegen des neuen Staatsangehörigkeitsgesetzes den deutschen Paß; darunter waren 20.200 Kinder unter zehn Jahren. 82.800 Personen (44 Prozent) mit türkischem Paß wurden eingebürgert. 14.400 Personen (7,7 Prozent) hatten den iranischen Paß. 9.800 Personen (5,2 Prozent) besaßen vor ihrer Einbürgerung die jugoslawische, 5.700 (drei Prozent) die libanesische und 5.000 (2,7 Prozent) die marokkanische Staatsangehörigkeit. Weiterhin jeweils rund 4.500 Personen aus Afghanistan, Sri Lanka, Rußland, Vietnam und Bosnien-Herzegowina wurden ebenfalls eingebürgert. Die Einbürgerung von EU-Ausländern bewegt sich im Promille-Bereich. 1994 wurden lediglich 61.709 deutsche Pässe an Ausländer vergeben. 1998 wurde mit 106.790 Einbürgerungen erstmals die 100.000-Marke durchbrochen.

 

Genauere Prüfung jüdischer Einwanderer

HANNOVER. Niedersachsens Innenminister Heiner Bartling hat strengere Maßstäbe bei der Einwanderung von Juden aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion gefordert. Man solle die Einwanderung auf Personen beschränken, "die nach jüdischen Regeln Juden sind", erklärte Bartling letzten Montag in Hannover der Presse. In der früheren Sowjetunion könne man sich für Geld leicht Papiere verschaffen, deren Inhalt nicht der Wahrheit entspreche, erläuterte der SPD-Politiker seine Forderung. Der 54jährige frühere Wirtschaftspädagoge verwies auf Äußerungen des Chefs des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, wonach kaum die Hälfte der Einwanderer von den jüdischen Organisationen als Juden anerkannt würden. Bartling schlug Gespräche der Innenminister mit dem Zentralrat und der Union Progressiver Juden vor. Bislang sei es Sache einzelner jüdischer Gemeinden, zu beurteilen, ob ein Einwanderer Jude sei.

 

Bürgerbündnis für "Gedenktag 20. Juli"

MAGDEBURG. Ein Bündnis aus Bürgern, der Stadt Magdeburg, Vertretern der Universität und der Bundeswehr will an die Verantwortlichen des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 erinnern. Einer der Initiatoren, Bundeswehr-Kommandeur Kleyser sagte, damit solle ein Gedenktag geschaffen werden, der junge Leute zu beherztem Handeln anregen soll. In der DDR sei die Erinnerung an den Widerstand aus Bürgertum, Adel und Militär zu kurz gekommen. Am ersten Gedenktag in diesem Jahr sollen ein Kranz niedergelegt und eine Ansprache gehalten werden.


 
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