© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    28/01 06. Juli 2001

 
Meldungen

Transnationale Räume und Nationalstaat

BERLIN. Claus Leggewie fragt in Internationale Politik und Gesellschaft (2/01) der Ebert-Stiftung nach der Existenz einer transnationalen Bürgergesellschaft. Nach Leggewie werden die Grenzen des Nationalstaates gesprengt, indem durch "Fernverkehr, Telekommunikation, Wirtschaft und Wanderung transnationale soziale Räume und Lebensweisen" eröffnen würden. Allerdings laufe die Entwicklung weder auf Assimilation noch auf Abschottung hinaus, sondern erzeuge eine Hybridkultur. Akteure dieser Kultur wären vor allem "Transmigranten" mit mehreren Pässen und Sprachen, und einem weit gefächerten Beziehungsnetz durch wechselnde Lebensmittelpunkte. In den transnationalen Räumen kommt es zu einer neuen Art der Partizipation, bei der die Nicht-Regierungsorganisationen eine besondere Rolle spielen.

 

Historiker-Kommission zu Benes-Dekreten

ST. PÖLTEN. Eine Historiker-Kommission soll die Aufarbeitung der durch "die Benes-Dekrete legalisierten Verbrechen übernehmen", so der niederösterreichische FPÖ-Landesparteiobmann Ernest Windholz. Experten aus Österreich und der Tschechei sollten endgültig Klarheit über jene Vorkommnisse schaffen, die angefangen von Enteignungen, Vertreibungen bis hin zur Ermordung Hunderttausender Menschen gingen. "Dann muß dort, wo Unrecht geschehen ist, auch Wiedergutmachung geleistet werden", forderte das 41jährige Landesregierungsmitglied. Die Aufhebung der diskriminierenden Benes-Dekrete ist für die Freiheitlichen eine fixe Bedingung für einen EU-Beitritt Tschechiens. "Da gibt es keinen Verhandlungsspielraum, denn diese menschenverachtenden Dekrete haben heute noch Gültigkeit", stellte der FPÖ-Politiker Windholz unmißverständlich klar.

 

Akademie für Geostrategie gegründet

MÜNCHEN. Am 23. Juni 2001 ist die Akademie für Geostrategie e.V. mit Sitz in München gegründet und zum Vereinsregister angemeldet worden. Zweck der Vereinigung ist die Erforschung geopolitischer Sachverhalte und die Entwicklung geostrategischer Optionen. Die Akademie für Geostrategie will das Bewußtsein der Bürger für geopolitische Zusammenhänge schärfen, das Interesse an fremden Ländern, Kulturen und Völkern wecken und so einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten. Erklärtes Ziel ist das Liefern von geostrategischen Entscheidungshilfen für Politik, Wirtschaft und Militär, so daß auch den nationalen Interessen Deutschlands Rechnung getragen werden soll. Die Akademie für Geostrategie plant die Veranstaltung von geopolitischen Vorträgen sowie die Veröffentlichung ihrer Forschungsergebnisse in Zeitschriften. Interessierte können beim Vorsitzenden unter der E-Post-Adresse Andreas.Wisuschil@gmx.de   zusätzliche Informationen anfordern oder ab Mitte Juli auf der Internet-Seite www.akademie-fuer-geostrategie.de   einsehen.


 
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