© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    26/01 22. Juni 2001

 
Hollywood, wir kommen!
(JF)

Mit ihren eigenen künstlerischen Handschriften und kulturellen Traditionen sollen die deutschen und europäischen Filmemacher der Übermacht des Hollywood-Films begegnen. Diese Ansicht vertrat Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin vor der Verleihung des Deutschen Filmpreises am 22. Juni. In Deutschland gebe es im Moment eine interessante jüngere Generation von Filmemachern, denen man Zeit geben müsse, sich zu entwickeln und möglicherweise sogar über die Grenzen des Landes hinaus Aufmerksamkeit zu finden, sagte der SPD-Politiker. "Natürlich ist es illusorisch zu versuchen, den US-amerikanischen Film global zurückdrängen zu wollen, aber mehr als die gegenwärtigen mageren 10 bis 15 Prozent Marktanteil des deutschen Films im Inland sind möglich", meinte Nida-Rümelin. In Frankreich zum Beispiel habe es zu Beginn dieses Jahres einen sprunghaften Anstieg der einheimischen Filme bis auf zeitweise 50 Prozent gegeben. "Das zeigt, daß es noch Spielräume gibt, ohne daß man dem Hollywood-Film hinterherlaufen muß." Mit Filmen werden auch kulturelle Identitäten geprägt.


 
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