© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    24/01 08. Juni 2001

 
Meldungen

EU-Agraretat verkraftet fünf Beitritte bis 2006

HALLE/WIEN. Sollten bis zum Ende der aktuellen EU-Finanzplanungen im Jahre 2006 nur fünf Kandidatenländer der EU beitreten, reichen die Mittel des EU-Haushalts aus. Diese Meinung vertraten die Agrarwissenschaftler Klaus Frohberg und Monika Hartmann vom Hallenser Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) letzte Woche bei einem Vortrag in Wien. IAMO-Direktor Frohberg rechnet jedoch mit zusätzlich 15,3 Milliarden Mark Finanzbedarf allein für den Agrarsektor, sollten 2007 alle zehn EU-Kandidaten beigetreten sein. Die IAMO-Modellrechnung basiert auf der Annahme, daß die Beitrittsstaaten bei den Flächenzahlungen und Tierprämien gleich behandelt werden wie die bisherigen 15 EU-Staaten.

 

Hotelverband beklagt "Schwarzgastronomie"

ERFURT. Der Thüringer Hotel- und Gaststättenverband hat die wachsende "Schwarzgastronomie" und Konkurrenz durch Vereine beklagt. Dem müsse wegen dramatischer Umsatzrückgänge im Gastgewerbe ein Riegel vorgeschoben werden, forderte ein Verbandssprecher im MDR. Laien würden Arbeitsplätze vernichten, wenn bei Dorffesten, Feuerwehrbällen oder Feierlichkeiten von Sportklubs Vereine meist auch ein wenig ihre Vereinskassen aufbessern wollten. Viele Gemeinden schauten einfach weg, wenn die Versorgung mit Speisen und Getränken nicht von Fachleuten übernommen werde, klagte der Verband.

 

Über ein Viertel der Jugendlichen raucht

BONN. Rund 28 Prozent der deutschen Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren rauchen. Deshalb startet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) jetzt eine Aufklärungskampagne gegen das Rauchen. Die Aktion besteht aus sieben Kurzfilmen fürs Kino, die allesamt Persiflagen auf aktuelle Werbung der Tabakindustrie darstellen. Nach Schätzungen von Medizinern sterben von insgesamt 18 Millionen Zigarettenrauchern in Deutschland jährlich knapp 110.000 an den Folgen ihrer Sucht. Die gesamtwirtschaftlichen Kosten, die durch das Rauchen entstehen, werden auf 33,8 Milliarden Mark jährlich geschätzt.

 

BUND-Chefin kritisierte die Bundesregierung

BERLIN. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Bundesregierung anläßlich des internationalen "Tags der Umwelt" am 5. Juni aufgefordert, ihre Anstrengungen zur ökologischen Erneuerung Deutschlands zu verstärken. BUND-Chefin Angelika Zahrnt kritisierte, "die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen geht auch bei uns unvermindert weiter". Das diesjährige Umwelttagsmotto "Klimaschutz jetzt – Technologien für die Zukunft" werde auch in Deutschland nicht richtig ernst genommen, so Zahrnt. "Es ist für alle Parteien, die ja entweder wiedergewählt werden oder Neuwähler gewinnen wollen, geradezu Pflicht, Natur- und Umweltschutz ins Zentrum ihrer Programme und ihres Wahlkampfes zu stellen", sagte die BUND-Chefin.

 

Zahl der Woche

71 Prozent der Lehramtsanwärter im Jahr 2001 in Baden-Württemberg sind Frauen. Doch deren Präferenzen entsprechen nicht dem Bedarf an den Schulen. Nur zwei Prozent wählen das Fach Physik. Fremdsprachen sind mit 41 Prozent jedoch überproportional vertreten. (Quelle: Statistisches Landesamt)


 
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