© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    23/01 01. Juni 2001

 
Meldungen

Republikaner-Konto in Harburg gekündigt

HARBURG. Nach der Forderung von Henrik Kruse, einem Kreistagsabgeordneten von Bündnis90/Die Grünen, ist ein Konto der Republikaner im Landkreis Harburg gekündig worden. "Wir halten es für unerträglich, daß die vom Kreistag kontrollierte Sparkasse derartige Geschäftspartner hat – auch im Interesse der Kunden", so Kruse zur Begründung seines Antrages an die Sparkasse Harburg-Buxtehude, dieses Konto zu löschen. Die Bank reagierte und kündigte. Grundsätzlich sei die Sparkasse vom Vorgehen des Abgeordneten jedoch nicht begeistert, so Sparkassensprecher Dieter Harner, denn ein Konto einer Partei zu führen bedeute nicht, deren politische Meinung zu teilen. Die Vorsitzende des betroffenen Kreisverbandes, Ilse Dörner, wird gegen diese Kündigung gerichtlich vorgehen, heißt es in einem Schreiben an die JUNGE FREIHEIT.

 

150.000 Einwanderer pro Jahr gefordert

BERLIN. Das SPD-nahe Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht einen deutlich höheren Bedarf an Zuwanderern als die Zuwanderungskommission der Bundesregierung unter Leitung von Rita Süssmuth (CDU). Die Vorgabe der Kommission, künftig 40.000 Arbeitskräfte pro Jahr ins Land zu holen, sei lediglich ein guter Anfang, sagte DIW-Präsident Klaus Zimmermann letzten Dienstag der Berliner Zeitung. Er veranschlage den "Bedarf an Zuwanderern" auf bis zu 150.000 Arbeitnehmer pro Jahr. Sollte die Politik darüber hinaus nicht dafür sorgen, daß die Lebensarbeitszeit angehoben werde und die Frauenerwerbsquote steige, ergebe sich langfristig sogar ein weitaus höherer Zuwanderungsbedarf. "Dann fallen ab 2015 pro Jahr eine halbe Million Erwerbspersonen als Arbeitskräfte aus", so der DIW-Chef. Die Süssmuth-Kommission will im Juli vorschlagen, daß zunächst jährlich 10.000 bis 20.000 qualifizierte und möglichst junge Zuwanderer "unabhängig von der Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt eine dauerhafte Arbeitserlaubnis erhalten sollten". Zusätzlich sollten 20.000 weitere qualifizierte Arbeitnehmer bei nachweisbarem Mangel auf dem Arbeitsmarkt eine befristete Aufenthaltserlaubnis erhalten.


 
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