© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    22/01 25. Mai 2001

 
Meldungen

900 Millionen Euro für Hollywood-Konkurrenz

CANNES. In den nächsten Jahren sollen die europäische Film- und audiovisuelle Industrie über 900 Millionen Euro (1,76 Milliarden Mark) aus EU-Mitteln erhalten. Das kündigten EU-Kommissarin Viviane Reding und Philippe Maystadt, Chef der Europäischen Investitionsbank (EIB), letzte Woche in Cannes an. 500 Millionen Euro entfallen auf EIB-Kredite, 400 Millionen Euro auf das EU-Programm "Media Plus" vom November 2000. Die EIB will mit Krediten Investitionen in die Infrastruktur, die Produktion oder den Vertrieb finanzieren. Damit sollen die Schwächen im internationalen Vergleich beseitigt werden. Außerdem sollen auf audiovisuelle Medien spezialisierte Risikokapitalfonds finanziert werden. Man könne nicht ohne Reaktion darüber hinweggehen, daß in Europa zwar mehr Filme gedreht werden als in den USA, daß aber über 75 Prozent der in den europäischen Kinos erzielten Einnahmen auf US-Filme entfallen, so Reding.

 

Kanzleramts-Kantine ohne Ökoprodukte

BONN. "Weder im neuen Bundeskanzleramt noch im Bonner Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft kommen Produkte aus dem Ökolandbau auf den Tisch". Das beklagte letzten Montag in Bonn der Generalsekretär des Deutschen Naturschutzrings, Helmut Röscheisen. Als Chef der Jury "Förderpreis Ökologischer Landbau" sieht Röscheisen vor allem Ministerin Renate Künast in der Pflicht: "Wer beispielhafte Ökolandbaubetriebe auszeichnet und nicht dafür sorgt, daß deren Erzeugnisse im eigenen Hause angeboten werden, macht sich unglaubwürdig." Will die Regierung mit ihrem Ziel, einen 20prozentigen Anteil des Ökolandbau in Deutschland innerhalb von zehn Jahren zu erreichen, ernst genommen werden, müsse sie mit gutem Beispiel vorangehen.

 

Nisthilfen für Wildvögel in Städten gefordert

BERLIN. Das Bundesumweltministerium (BMU) kooperiert mit der Arbeitsgemeinschaft "Artenschutz an Gebäuden" beim Schutz der Berliner Tierwelt. "Mauerseglern, Sperlingen, dem Hausrotschwanz oder dem Turmfalken, sogar vielen Fledermausarten kann bereits mit einfachen Mitteln geholfen werden. Es genügt oft, geeignete Nisthilfen an der Fassade oder auf Dächern von Gebäuden anzubringen", erklärte Gila Altmann, parlamentarische Staatssekretärin im BMU, letzte Woche in Berlin. Viele Bauherren hätten Vorbehalte gegen einfache Hilfsmaßnahmen wie das Anbringen von Nisthilfen. Das BMU wolle mit gutem Beispiel vorangehen. Auf dem Dach des Berliner BMU-Sitzes am Alexanderplatz seien daher 31 Nisthilfen für Mauersegler, Sperlinge und den Hausrotschwanz montiert worden. "Schön wäre es, wenn sich möglichst viele Hausbesitzer dieser Aktion anschließen würden. Biologische Vielfalt in der Stadt ist praktisch Natur zum Anfassen. Und nur wer Natur kennenlernt, ist auch bereit, sie zu respektieren und sich für ihren Schutz einzusetzen", meinte die 52jährige Grünen-Politikerin.


 
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