© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    19/01 04. Mai 2001

 
Zitate

"Auch wenn der Konservatismus der Hoffnung auf ein letztes politisches Gefecht um die Ordnung der Welt abgeschworen hat, bleibt die Erinnerung an die maximale Lösung des politischen Problems wach. Keine Beschwörung des zeitlichen Kontinuums macht den Bruch mit der christlich-antiken Überlieferung rückgängig, vielmehr nimmt das konservative Denken von dort seinen Ausgang."

Thomas E. Schmidt in der Mai-Ausgabe der Monatszeitschrift "Merkur"

 

 

"Weil die Arbeitskräfte knapper werden, deckt sich der Westen weiterhin im Osten ein. Wenn das Humankapital – also das in den Köpfen gesammelte Wissen – dort ständig abgeschöpft wird, verschwindet der eigentliche volkswirtschaftliche Reichtum. Die Investitionen fallen zurück, damit die Produktion, als Folge auch das Einkommensniveau. Das wiederum verstärkt die Abwanderung."

Herwig Birg, Direktor des Instituts für Bevölkerungsforschung der Universität Bielefeld, im "Spiegel"-Interview vom 23. April

 

 

"Die Nacht ist vielen Bauwerken gnädig – durch geschickte Anstrahlung können die besten Details hervorgehoben werden, während die schlechten im Schatten bleiben ... Beim neuen Bundeskanzleramt wurde diese Chance leider vertan. An der Spree ist es beinah unmöglich, jemanden zu finden, der ein gutes Wort über diese ’mutige Selbstdarstellung des demokratischen Staates‘ einzulegen bereit ist. Vom ’Kasperletheater‘ über ’Bunker‘ und ’Sphinx‘ bis zur ’Bundeswaschmaschine‘ reichen die Etikettierungen für das neue Haus."

Michael S. Cullen, amerikanischer Bauhistoriker, im "Rheinischen Merkur" vom 27. April

 

 

"Wenn die Menschen immer länger leben, müssen sie auch länger arbeiten. UN-Experten haben es ausgerechnet: Soll das jetzige Renten- und Beitragsniveau gehalten werden, müßte das Rentenalter auf 77 Jahre steigen. Niemand wird das wollen. Aber wenn die Menschen wenigstens tatsächlich wieder bis 65 arbeiteten, es würde niemanden überfordern."

Ludwig Greven im Leitartikel der "Woche" vom 27. April

 

 

"Ich will ... darauf hinweisen, daß der Kampf um die Straße, den die NPD durchfechten will, letztendlich auch dazu geführt hat, daß alle Verfassungsorgane in Karlsruhe einen Antrag gestellt haben, diese Partei zu verbieten. Ich bin davon überzeugt, daß das generelle Verbot einer Partei ein schärferes Schwert der Demokratie ist als das mildere Mittel, eine Demonstration zu verschieben."

Eckart Werthebach, Innensenator von Berlin, in einem Interview in der "Jungen Welt" vom 27. April

 

 

"Dabei hat der tatsächliche Aufschwung Ost etwas Künstliches. Denn ihm folgt kein Aufbruch der Menschen. Schon holt sich die Natur eben erst erschlossene, aber ungenutzte Gewerbegebiete zurück."

Frank Pergande im Leitkommentar der FAZ vom 26. April


 
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