© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    18/01 27. April 2001

 
Meldungen

Rekordgewinn bei Österreichs Bahnen

WIEN. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben im Vorjahr mit einem Gewinn von 1,6 Milliarden Schilling (229 Millionen Mark) das höchste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte erzielt. Im Güterverkehr wurden acht Prozent Plus in der Tonnage erzielt. Erstmals seien auch die Erträge im selben Ausmaß gestiegen. Das wurde in der Bilanzpressekonferenz letzte Woche mitgeteilt. Die Umsatzzuwächse im Personenverkehr machten zehn Prozent aus. Insgesamt beförderten die ÖBB mit Bahn und Bahnbus im Vorjahr 276 Millionen Fahrgäste. Auf der Schiene gab es einen Zuwachs von einer Million Reisenden. Im Güterverkehr setzten die ÖBB konsolidiert rund 16 Milliarden Schilling um. Zusätzliches Geld soll durch die Vermietung von Lokomotiven in die ÖBB-Kassen kommen. Noch 2001 soll eine AG mit 50:50-Beteiligung von ÖBB und Deutscher Bahn (DB) in Frankfurt gegründet werden. Im Rahmen der mit DB und Schweizer SBB vereinbarten Trans-European-Excellence (TEE) sollen 150 Neigezüge angeschafft werden.

 

Technologiefirmen mit Massenentlassungen

KÖLN. Bei den Technik- und Elektronikkonzernen kündigen sich weltweite Entlassungswellen an. Der schwedische Handyhersteller Ericsson wird nach Informationen der Financial Times Deutschland 6.000 Stellen mehr abbauen als bisher geplant. Zusammen mit früheren Entlassungsankündigungen könnten knapp 20 Prozent der 90.000 Stellen bei Ericsson wegfallen. Der niederländische Elektronikkonzern Philips will bis zu 7.000 von 220.000 Arbeitsplätzen streichen. Ein schwaches Marktumfeld im IT-Bereich habe die Gewinne gedrückt, eine Verbesserung der Lage sei nicht absehbar. Beim Chip-Hersteller Texas Instruments sollen nach einem Bericht des Wall Street Journal 2.000 Stellen wegfallen. Beim Fotokonzern Kodak müssen 3.500 Menschen ihren Arbeitsplatz räumen.

 

Prager Regierung will Zweitakt-Pkw verbieten

PRAG. Die tschechische Regierung will die Autos der Marken Trabant und Wartburg verbieten lassen. Hintergrund sind deren umweltschädliche Abgase. Alle Autos mit überdurchschnittlichem Schadstoffausstoß sollen bis zum Jahr 2010 von den tschechischen Straßen verschwinden. Ein Mitarbeiter des Umweltministeriums bezeichnete den Kabinettsbeschluß als "verantwortungsvoll". Die Prager Schadstoff-Meßstation nannte die Entscheidung nachvollziehbar: "Bei Zweitaktern ist der Ausstoß einfach wesentlich höher als bei anderen Fahrzeugen." Viele Trabi- und Wartburg-Besitzer – meist Rentner – protestierten daher vor Ostern direkt im Regierungsamt oder in Medien-Redaktionen. Sie argumentierten, sich kein anderes Auto leisten zu können. Andere meinten, der Wagen sein "ein Teil meines Lebens". Eine Mitarbeiterin des Verkehrsministeriums erläuterte, die Regelung werde keine ausländischen Touristen betreffen.


 
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