© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    16/01 13. April 2001

 
Tödliche Drogenpolitik
Mauro Tuena

Trotz des millionenteuren Programms der linken Stadtregierung zur Abgabe von Gratis-Heroin verzeichnet Zürich eine massive Zunahme der Drogentoten. Die rot-grün beherrschte Verwaltung von Zürich war und ist eine Vorreiterin, wenn es um die Betreuung von Randgruppen geht. Vor einigen Jahren wurde ein umfangreiches Programm zur Abgabe von Gratis-Heroin lanciert, das mittlerweile mehr als zehn Millionen Franken im Jahr verschlingt.

Das Ziel der sogenannten "diversifizierten Drogenabgabe" ist es, die Süchtigen von der Gasse zu holen, ihren Allgemeinzustand zu verbessern und die Zahl der Drogentoten zu senken. Zusätzlich zur Verteilung von Gratis-Heroin wurden verschiedene "begleitende Maßnahmen" ergriffen: Zurverfügungstellung von mehr als 300 (!) Gratiswohnungen für Rauschgiftsüchtige (politisch korrekt "Begleitetes Wohnen" genannt), Betreuungs-fahrzeuge für drogensüchtige Prostituierte, eine Kontaktstelle für weibliche Drogenprostituierte, Beratungsstelle mit Fernsehzimmer und Duschgelegenheiten für Stricher usw. Diese weiteren Einrichtungen werden ihrerseits mit Millionenbeträgen aus der Stadtkasse finanziert.

Die für die Drogenkontrolle zuständige Uno-Behörde (UDCCP) hat in ihren Jahresberichten am Zürcher Drogenabgabe-Programm von Anfang an ernsthafte Vorbehalte angebracht. Von dieser Kritik ließ sich die Regierung der größten Schweizer Stadt jedoch nicht beeindrucken; Jahr für Jahr werden für das Gratis-Heroin und die damit zusammenhängenden Betreuungseinrichtungen höhere Kredite gewährt.

Zumindest was die Zahl der Drogentoten betrifft, scheint die "moderne", auf das Wohl der Süchtigen ausgerichtete Drogenpolitik Zürichs bisher wenig Erfolg gehabt zu haben; wie den Mitte März von der Zürcher Kantonspolizei veröffentlichten statistischen Angaben über die Entwicklung der Drogenkriminalität im Jahre 2000 entnommen werden kann, ist die Zahl der Drogentoten im Ortsteil Limmatstadt von 26 (1999) auf 34 gestiegen. Das ist eine Zunahme um dreißig Prozent innerhalb eines Jahres. Einen solch massiven Anstieg der Drogentoten innerhalb Jahresfrist hat es in Zürich in den vergangenen zehn Jahren nie gegeben.

 

Mauro Tuena ist Autor der in Flaach bei Zürich erscheinenden "Schweizerzeit".


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen