© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    13/01 23. März 2001

 
Zitate

"Regierte Gregor Gysi Berlin, wäre das, immerhin, ein Signal, daß die Einheit (noch) nicht verloren ist."

Hans-Ulrich Jörges in der "Woche" vom 16. März

 

 

"Es ist paradox: Gerade weil die Arbeitslosigkeit so wahrscheinlich ist, darf sie nicht wie ein übermächtiges, unerträgliches Schicksal wirken. Also wird an der Fiktion festgehalten, der eigene Job sei durch Fleiß zu retten. Im Umkehrschluß folgt zwingend, daß Arbeitslose faul sein müssen."

Ulrike Herrmann in der "taz" vom 14. März

 

 

"Ich habe das bei Jutta Ditfurth gespürt, diesen Neid auf eine Widerstandsvita: Ihr Ossis hattet die Chance auf eine echte Revolution, aber ihr wart zu blöd, die Macht aus den Händen zu geben ... Bei einer Diskussion habe ich ihr geantwortet: Du mußt dir nur die Helden der RAF angucken, dann ahnst du, wo du vielleicht gelandet wärst. Die sind dann im Osten in Plattenbauten aufgeflogen, als Genossen im Untergrund der sozialistischen Produktion."

Werner Schulz, ehemaliger DDR-Bürgerrechtler, im "Spiegel"-Interview vom 19. März

 

 

"Die bilateralen Sanktionen (der EU gegen Österreich) waren gerechtfertigt und wichtig. Ich bin heute stolz darauf, daß die EU so reagiert hat und ein Zeichen gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz gesetzt hat ... Auch daß Jörg Haider nicht mehr Parteichef ist und wohl nie Bundeskanzler werden wird, ist ein Effekt der Maßnahmen. So gesehen haben die Sanktionen ja doch ein recht gutes Ergebnis gebracht."

Louis Michel, belgischer Außenminister, in der österreichischen Illustrierten "profil" vom 5. März

 

 

"Ohne Zweifel besteht ein riesiger Unterschied zwischen der afghanischen Unterdrückung der Frauen und den Exekutionen in Florida. Doch in einem wesentlichen Punkt argumentieren beide Staaten genau gleich; nämlich, daß Staaten das souveräne Recht haben, unabhängig von anderen selbst zu bestimmen und nicht nach den Kriterien internationaler Menschenrechte beurteilt zu werden."

Thomas M. Franck im "Rheinischen Merkur" vom 16. März

 

 

"Im mittelalterlichen Moldawien gab es auch etwas ähnliches wie den Markt. Den kontrollierten die türkischen Besatzer mittels ihrer Handlanger ..."

Wladimir Nikolajewitsch Woronin, KP-Fraktionschef in Moldawien und zukünftiger Präsident des Landes, im Interview in der "Jungen Welt" vom 17./18. März

 

 

"Soziologen beklagen, daß der Anteil der Schüchternen in westlichen Gesellschaften bei etwa 48 Prozent, in Polen um einiges höher liege. Damit seien die Menschen schlecht für die Marktwirtschaft vorbereitet, in der nur die Lauten und Selbstbewußten eine Chance hätten."

Gerhard Gnauck in der " Welt" vom 19. März


 
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