© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    11/01 09. März 2001

 
UMWELT
Das gute deutsche Vollkornbrot
Volker Kempf

Im Ausland lebende Deutsche sehnen nichts mehr herbei als das gute deutsche Vollkornbrot. Das französische Baguette ist zwar eine willkommene Abwechslung, auf Dauer fehlt vielen unserer Landsleuten aber doch etwas – ganz zu schweigen von den luftigen Weißmehlbrotprodukten in den Niederlanden, Großbritannien oder den Vereinigten Staaten von Amerika. Nein, wer einmal auf den Geschmack des vollen Korns gekommen ist, will darauf nicht mehr verzichten.

Das ist auch gut so. Denn einer Langzeitstudie von Forschern an der Harvard Brigham and Women’s Hospital in Boston zufolge senkt Vollkornbrot das Herzinfarktrisiko deutlich. Insgesamt wurden nicht weniger als 75.000 Frauen an der Havard- Universiät über einen Zeitraum von 1984 bis 1996 untersucht, von denen 350 einer Attacke erlagen. Die meisten dieser tödlichen Fälle rührten von Blockaden in Blutgefäßen her, die das Gehirn versorgen, stellten die Mediziner fest. Frauen hingegen, die täglich und im Durchschnitt mindestens drei Scheiben Vollkornbrot aßen, bekamen zwischen 30 und 40 Prozent seltener einen Herzinfarkt als jene, die weniger als eine halbe Scheibe Vollkornbrot täglich verspeisten. Die genauen Gründe hierfür sind laut dem American Medicine Journal, das sich dieser Studie angenommen hat, noch nicht hinreichend erforscht. Zu hinterfragen wird sein, ob Frauen, die Vollkornbrot essen, auch sonst gesünder leben, etwa weniger rauchen oder weniger fettreich essen. Man darf auf weitere Untersuchungen gespannt sein und sich bis dahin genüßlich das gut deutsche Vollkornbrot munden lassen – noch ein Gläschen Rotwein dazu, und es geht einem von Herzen gut. Prost und einen guten Appetit wünscht


 
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