Einst waren die Deutschen für die Amerikaner verträumte Alt-Heidelberger, dann zackige Preußen und Schlimmeres und schließlich, samt und sonders, launig-raubeinige, ewig oktoberfestelnde Bayern. Das haben zwei junge Damen aus Thüringen gründlich dicke gehabt – gerade der vierzigjährigen Saxonisierung entkommen, jetzt bajuwarisiert zu werden: Bei einer Reise durchs Land des neuen großen Bruders stellten sie fest, German food in den USA ist immer Leba‘knödel, Hax‘n, Weißwürschtl. So eröffneten sie in San Francisco ein Original-Ossi-Restaurant und lehrten die Amis, was Rote-Beete, Hühnerfrikasse und Kohlrouladen sind. Seitdem vermuten die Yankees Deutschland wohl eher in der Nähe von Ulan-Bator, aber den US-Boys schmeckt’s. In dem DDR-möblierten Laden brodelt nicht nur die Küche. Notwendig war diese Lektion allemal, schaltete doch noch vor nur wenigen Jahren eine US-Fluggesellschaft folgende Anzeige: "Everyday flights to Berlin and other Bavarian cities".