© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    10/01 02. März 2001

 
Meldungen

Anschluß-Gedanken

CHISINAU. Die KP hat die Parlamentswahlen in Moldawien mit 50,5 Prozent der Stimmen gewonnen. Zweitstärkste Partei wurde mit 13,4 Prozent die "Allianz Braghis" von Premier Dumitru Braghis. Auf die Christdemokratische Volkspartei, die für eine Wiedervereinigung mit Rumänien eintritt, entfielen acht Prozent. Die Partei von Ex-Präsident Mircea Snegur verfehlte den Einzug ins Parlament. Nur 61 Prozent der 2,5 Millionen Wahlberechtigten gingen zur Urne. "Wir sind keine Partei von gestern und wollen nicht wieder eine Revolution wie 1917 machen", sagte der kommunistische Vize-Präsident des Parlaments, Vadim Mischin, der Wiener Presse: "Wir sind allen Eigentumsformen gegenüber aufgeschlossen, auch dem Privateigentum. Zwar hat sich unserer Meinung nach die sowjetische Arbeitsorganisation in der Landwirtschaft als hervorragend erwiesen, aber wir werden die Bauern nicht wieder mit Gewalt in die Sowchosen und Kolchosen zwingen." KP-Chef Wladimir Woronin erklärte, er werde den Beitritt der Ex-Sowjetrepublik zur russisch-weißrussischen Union anstreben.

 

Mit Boykott gedroht

ROM/LONDON. Italiens Oppositionschef Silvio Berlusconi hat die Kritik der britischen Financial Times zurückgewiesen, wonach im Falle seines Wahlsieges ein zweiter "Fall Österreich" drohe. Der "Forza Italia"-Chef sagte letzte Woche dem Sender Radioanch’io: "Der Artikel über Italiens politische Lage ist offensichtlich von unseren Linksparteien inspiriert worden, die im Ausland unser Land in Verruf bringen wollen. Die fehlerhaften Ansichten über Bossi und Fini sowie über meine Wirtschaftspolitik beweisen, daß die Tageszeitung über die politische Situation in unserem Land nicht gut informiert ist." Der Chef der kleinen Christdemokratischen Union (CDU), Rocco Buttiglione, die ebenfalls zu Berlusconis rechter "Freiheitsallianz" gehört, erwiderte auf die britischen Warnungen: "Die EU akzeptiert eine Regierung mit Haider, weil für ihn Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und seine ÖVP bürgen. Warum sollte dann die EU eine Regierung mit Fini und Bossi nicht dulden, wenn für sie Berlusconi garantiert, der Mitglied der Europäischen Volkspartei ist?"


 
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