© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    07/01 09. Februar 2001

 
Antifaschistische Doktrin
von Wolfgang Becker

Zur Klarstellung: Die ehemaligen politischen Häftlinge der SBZ/DDR verurteilen Gewalt von rechten und von linken Extremisten. Eine Partei, bis 1989 die SED, dann die PDS hat es zu verantworten, daß Millionen Menschen in die Flucht getrieben wurden. Hundertausende waren inhaftiert und Mauertote zu beklagen. Diese Partei will nun mit einer Antifaschistischen Klausel, die den Artikel 26 im Grundgesetz ergänzen soll, als Menschheitsbeglücker auftreten. Zur Erinnerung: Hitlers Offiziere waren in der NVA. Zum Beispiel Heinz-Bernhard Zorn, Vize-Chef der Luftstreitkräfte. Dieses war kein Einzelfall.

Die Historiker Armin Mittler und Stefan Wolle weisen in ihrem Buch "Der Tag X" nach, daß die SED systematisch seit ihrer Gründung willige Nazis in wichtige Parteifunktionen gebracht hat. Das allein beweist die Verlogenheit des in der DDR verordneten Anti-Faschismus. Das Buch von Ralph Giordano "Verordneter Anti-Faschismus" schildert dieses sehr genau. Die totalitäre kommunistische Diktatur war gezeichnet durch: Errichtung einer Diktatur und Verweigerung der Demokratie für die Bevölkerung, Verweigerung freier demokratischer Wahlen, Verhinderung der Meinungsfreiheit, Verwehren des Streik- und Demonstrationsrechtes. Diese Begründungen könnte man weiter fortsetzen. Es geht in Deutschland um die Aufarbeitung der rechten und der linken Diktatur. Mit Einäugigkeit kann man Extremisten nicht bekämpfen.

 

Wolfgang Becker ist Chef des Verbandes politischer Häftlinge des Stalinismus.


 
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