© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    06/01 02. Februar 2001

 
Meldungen

Bischof Kamphaus erhält nur längere Ausstiegsfrist

BONN. Die Apostolische Nuntiatur in Deutschland hat dem Eindruck widersprochen, das Bistum Limburg könne über Ende 2001 hinaus in der staatlichen Schwangerschaftskonfliktberatung bleiben. Der Geschäftsträger der Nuntiatur, Prälat Thomas E. Gullickson, der zur Zeit den Nuntius Giovanni Lajolo vertritt, erklärte vergangenen Dienstag in Bonn, dem Limburger Bischof Franz Kamphaus wurde lediglich eine längere Frist für den Ausstieg zugebilligt. Die von Kamphaus in Limburg und Rom veröffentlichte Erklärung zeige "die eindeutige Bereitwilligkeit", bis zum Jahresende aus dem staatlichen System auszusteigen, so Gullickson. Die Modalitäten für den Übergang zum neuen System würden durch die Erfahrungen dieses Jahres im Bistum Limburg und in den anderen deutschen Diözesen aufgezeigt.

 

Unbekannter Film mit Ingrid Bergman entdeckt

UDDEVALLA. Ein bisher unbekannter Film mit Ingrid Bergman ist im westschwedischen Uddevalla aufgetaucht. Wie Filmkonservator Göran Mellgren in der Zeitung Expressen bestätigte, handelt es sich um einen 15 Minuten langen Abschnitt, der zusammen mit anderen wertvollen Funden in einer seit mindestens 20 Jahren unberührten Kiste entdeckt wurde. Bergman hatte vor ihrem Wechsel von Skandinavien nach Hollywood zwischen 1935 und 1938 in drei Spielfilmen mitgewirkt. Mellgren ließ allerdings offen, aus welchem Streifen die gefundene Filmspule stammt. Er sagte nur, man sehe eine sehr junge Ingrid Bergman. Die Schauspielerin, die durch ihre Rolle in "Casablanca" weltbekannt wurde und 1944 ihren ersten Oscar bekam, starb 1982 im Alter von 67 Jahren in London.

 

Moskau erhielt Zaren-Erlasse zuürck

MOSKAU. Moskau hat die von Kunstdieben aus dem Staatsarchiv in St. Petersburg gestohlenen Zaren-Erlasse zurückbekommen. Anläßlich einer dreitägigen Rußlandreise überreichte Berlins Regierender Bürgermeister Diepgen die 248 Einzeldokumente und 178 historischen Bücher. Der Wert der Dokumente soll im zweistelligen Millionenbereich liegen. Unter den Schriften aus der Zeit zwischen 1723 und 1914 befinden sich auch zahlreiche Zaren-Erlasse, teilweise Unikate von außerordentlichem historischem Quellenwert. Die Diebe hatten die Dokumente 1995 einem Kunsthändler in Berlin angeboten, der daraufhin Anzeige erstattete. In einer gemeinsamen Aktion der deutschen und russischen Polizei konnten zwei Täter festgenommen werden, der dritte ist noch immer auf der Flucht.

 

Führungswechsel im Schiller-Museum

MARBURG. Im Schiller-Nationalmuseum und im Deutschen Literaturarchiv in Marbach steht ein Führungswechsel an. Der langjährige Museumsleiter Friedrich Pfäfflin tritt zum Monatsende in den Ruhestand. Der gelernte Verlagsbuchhändler begründete unter anderem die Reihe "Marbacher Magazine", deren Gestaltung noch bis Ende 2002 in seiner Hand bleiben soll. Sein Nachfolger wird der 43jährige Germanist Matthias Richter aus Göttingen. Richter arbeitete bisher als freier Mitarbeiter in der Literaturredaktion des Norddeutschen Rundfunks und war Lehrbeauftragter der Braunschweiger Universität. Seine erste große Aufgabe in Marbach ist das geplante Literaturmuseum der Moderne. Das neue Haus soll zwischen 2002 und 2004 direkt neben dem Altbau am Neckar errichtet werden.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen