© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    49/99 03. Dezember 1999


Meldungen

Riefenstahl und Jünger sollen verfilmt werden

MÜNCHEN. Die Memoiren von Leni Riefenstahl und das Kriegstagebuch Ernst Jüngers, "In Stahlgewittern", sollen als europäische Ko-Produktionen verfilmt werden. Die Münchner Odeon Film AG will beide Projekte zusammen mit dem auch international erfolgreichen Filmproduzenten Thomas Schühly realisieren. Wie das Unternehmen mitteilte, hätten sich um die Filmrechte an den Riefenstahl-Memoiren seit 1987 zahlreiche Filmstudios und Hollywood-Größen bemüht, darunter Jodie Foster, Kevin Costner und Madonna. Den Zuschlag hätten aber die Produzenten Reinhard Klooss (Odeon Film) und Thomas Schühly erhalten. Der Film soll das Porträt einer "außergewöhnlichen Frau" zeichnen, die vom Time Magazin als einzige Frau zu den "100 einflußreichsten und beeindruckendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts" gezählt wurde. Schühly war Produzent von Filmen wie "Der Name der Rose", "Die Abenteuer des Baron Münchhausen" und "Der Totmacher" mit Götz George in der Hauptrolle.

 

Königsberger Bernstein-Sammlung katalogisiert

GÖTTINGEN. Wissenschaftler der Universität Göttingen haben damit begonnen, die Reste der legendären Königsberger Bernstein-Sammlung zu katalogisieren, die rund 11.000 Fossilien umfaßt. "Sie sind so prachtvoll erhalten, daß man durch sie einen ungewöhnlich detaillierten Blick in die Lebenswelt vor 50 Millionen Jahren werfen kann", sagte Hans Jahnke vom Institut für Geologie und Paläontologie. Dort wird das Kulturgut – eine der weltweit größten Sammlungen – seit 1958 im Auftrag der Stiftung Preußischer Kulturbesitz wissenschaftlich betreut. Die Stiftung ist Treuhänder der Universität Königsberg. Die Bernstein-Fossilien werden seit 1958 konserviert, um sie für die wissenschaftliche Forschung zugänglich zu machen. Zu den Raritäten der Sammlung, die in 23.000 Schubladen aufbewahrt wird, gehört ein in versteinertes Harz eingeschlossener Floh. Davon gibt es weltweit nur drei Exemplare. Im nächsten Jahr soll die Katalogisierung abgeschlossen sein und die Sammlung auf CD-Rom und im Internet veröffentlicht werden.

 

Joachim Fest: Politische Linke "geistig erstarrt"

MÜNCHEN. Die politische Linke in Deutschland ist nach Meinung des Historikers und Publizisten Joachim Fest "geistig erstarrt". In einem Interview in der Dezember-Ausgabe der in München erscheinenden Kulturzeitschrift Criticón sagte Fest, nachdem die Linke lange Zeit die nahezu unangefochtene Bestimmungsmacht über Wörter und Begriffe gehabt habe, sei sie nun "steril geworden und leiert die alten Stereotypen ab". Dies gelte in öffentlichen Debatten besonders bei der Unterstellung von "Faschismusverdacht". Linke Kritiker fürchteten, daß sie zu den Problemen einer strukturell sich verändernden Welt "nichts zu sagen haben", erklärte der frühere Herausgeber der FAZ.


 
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