© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    47/99 19. November 1999


Meldungen

Zwangsarbeiterrechnung ist nicht nachvollziehbar

BERLIN. Der Sprecher der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft, Wolfgang Gibowski, wies die Darstellung eines Instituts der Universität Bremen zurück, daß die deutsche Wirtschaft aus der Zwangsarbeiterbeschäftigung im Zweiten Weltkrieg in heutiger Währung berechnet 180 Milliarden Mark Gewinn gezogen habe. US-Anwalt Ed Fagan hatte daraufhin erklärt, daß man sich bei weiteren Regierungsgesprächen auf "diese unabhängigen Wissenschaftler" stützen werde. Gibowski sagte der "Berliner Morgenpost": "Das ist eine reine Theaterinszenierung, die der Sache ganz bestimmt nicht dienlich ist." Gibowski warf der Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts der Universität Bremen vor, daß sie sich schon in früheren Studien "mit haltlosen Annahmen und wissenschaftlich nicht nachvollziehbaren Behauptungen hervorgetan" habe. So seien in einer Studie über die Deutsche Bank Umsatz und Gewinn vertauscht worden. Der deutsche Verhandlungsführer Otto Graf Lambsdorff warnte vor einem Scheitern der Verhandlungen, wenn nicht "von allen Seiten Kompromißfähigkeit gezeigt wird". Ein Scheitern der Gespräche würde nach Lambsdorff Druck auf deutsche Unternehmen in den USA und politische Probleme zwischen den USA und Deutschland nach sich ziehen.

 

Mahler fordert Schröder zum Rücktritt auf

LEIPZIG. Bei einer Veranstaltung im Leipziger Rathaus zum zehnten Jahrestags des Mauerfalls hat Horst Mahler Gerhard Schröder in einem offenen Brief zum Rücktritt aufgefordert. Da die Bundesrepublik Deutschland keine Souveränität besitze und Gerhard Schröder somit eine "Vasallenregierung" leite, riet Horst Mahler seinem früheren Fürsprecher ins Exil zu gehen. Auf der Veranstaltung traten neben Horst Mahler noch andere Redner auf, deren Beiträge im Internet unter www.werkstatt-neues-deutsch-land.de   dokumentiert sind.

 

Münchner Stadtrat fordert neuen Nationalfeiertag

MÜNCHEN. Der Vorsitzende der im Münchner Stadtrat vertretenen Partei "David gegen Goliath", Bernhard Fricke, hat Bundespräsident Johannes Rau in einem Brief dazu aufgefordert, den 9. November als künftigen nationalen Gedenktag einzuführen. Fricke begründet in seinem Brief die Initiative mit der Schicksalsträchtigkeit, die der 9. November in der Geschichte der Deutschen im 20. Jahrhundert gespielt habe, während der 3. Oktober als "blutleeres, bürokratisches Kunstgebilde" vom deutschen Volk nicht angenommen worden sei. Der 9. November, so Fricke, bietet die Möglichkeit gleichzeitig "der unrühmlichen und rühmlichen Seiten unserer Geschichte zu gedenken."

 

Autonome wollen Szeneladen attackieren

BERLIN. Am 21. November will die Berliner Antifa bei ihrer alljährlichen "Silvio-Meier-Gedenkdemo" den rechten Szeneladen "Two Flags Store" im Stadtteil Prenzlauer Berg angreifen. Unter dem Motto "Smash Two Flags Store" wollen die Linksextremisten "exemplarisch für alle Naziläden ... antifaschistischen Widerstand" leisten. Im vergangenen Jahr zogen rund 1.000 Autonome vor das inzwischen in Dresden ansässige "Cafe Germania" in Berlin-Lichtenberg, warfen Steine und lieferten sich Rangeleien mit der Polizei.


 
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