© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    46/99 12. November 1999


Meldungen

Tierversuchszahlen haben wieder zugenommen

BONN. Im Jahr 1998 wurden in Deutschland insgesamt 1,53 Millionen Tiere (1997: 1,49 Mio) zu Versuchen verwendet. Erstmals seit 1989 hat damit die Zahl der Versuchstiere wieder zugenommen. Der Anstieg um insgesamt 2,5 Prozent geht vor allem zurück auf die Grundlagenforschung, in der im vergangenen Jahr deutlich mehr Mäuse und Kaninchen eingesetzt wurden. Insgesamt wurden in diesem Bereich 386.000 Tiere "verbraucht" – 22,5 Prozent mehr als 1997 –, insbesondere in gentechnischen Verfahren. Angestiegen ist im vergangenen Jahr aber auch die Zahl der Versuchshunde (um 22 Prozent auf 5.606), sowie der Pferde und Esel (um 27 Prozent auf 463).

 

"Tafelsilber der Einheit" muß bewahrt werden

BERLIN. Der Naturschutzbund (NABU) hat die Bundesregierung aufgefordert, den in der Koalitionsvereinbarung zugesagten Verkaufsstopp für bundeseigene Naturschutzgrundstücke in den neuen Ländern endlich gesetzlich zu regeln. Das Veräußern dieser Flächen war Ende 1998 durch einen Erlaß des damaligen Bundesfinanzministers Lafontaine ausgesetzt worden, allerdings nur vorübergehend, bis zur Novelle des Vermögensrechtsergänzungsgesetzes. In einem jetzt vorgelegten Entwurf dieses Gesetztes fehlt jedoch diese gesetzliche Festlegung des Veräußerungsstopps. Sollte die Regierung hier nicht nachbessern, laufe sie Gefahr, "in einer für den Naturschutz in Deutschland vitalen Frage wortbrüchig zu werden", kommentierte NABU-Präsident Jochen Flasbarth das Versäumnis. Von der Privatisierung, die die Treuhand-Nachfolgegesellschaft BVVG für den Bund abwickelt, sind insgesamt über 100.000 Hektar wertvollster Ökosysteme in Nationalparks und Naturschutzgebieten der Ex-DDR betroffen.

 

Grüne Liga feiert ihr zehnjähriges Bestehen

BERLIN. Die Jubiläen häufen sich in diesen Tagen und Wochen. Auch der Gründungsaufruf für eine "Grüne Liga" wird in diesem November zehn Jahre alt. Der Aufruf war am 18. November 1989 von 36 Vertretern ökologischer Basisgruppen der DDR in Berlin unterzeichnet worden. Darin hieß es, die Grüne Liga "soll unser gemeinsames Dach zur Rettung unserer natürlichen Lebensgrundlagen, zur Stimulierung alternativer Denk- und Verhaltensweisen und zur Überwindung des ökologischen Handlungsdefizits in unserer Gesellschaft sein". Die eigentliche Gründung erfolgte dann am 3. Februar 1990 in Buna.


 
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