© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    45/99 05. November 1999


Nachrichten, Personen & Termine

Atomtransport

Der beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) von den Atomkraftwerksbetreibern beantragte Transport von Atommüll-Glaskokillen von La Hague (Frankreich) über Arendsee (Sachsen-Anhalt) nach Gorleben (Niedersachsen) ist nach Ansicht des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) ein untauglicher Versuch, dem Castor-Widerstand im Wendland auszuweichen. "Eine solche Absicht ist eine Provokation und stellt Konsensgespräche mit den Atomkraftwerksbetreibern endgültig in Frage", so Renate Backhaus, atompolitische Sprecherin des BUND.

 

Umweltengel

50 Prozent weniger Lärm und 30 Prozent geringerer Rollwiderstand als handelsübliche Reifen – bei gleicher Sicherheit. Das sind die Voraussetzungen für Pkw-Reifen mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel", das nun erstmals für die Baureihe des SP Sport 200E der Firma Dunlop vergeben wurde. Der Präsident des Umweltbundesamt (UBA), Andreas Troge, begrüßte das Engagement des Reifenproduzenten, der inzwischen den Umweltengel für weitere seiner Reifen beantragt hat.

 

Umweltwettbewerb

Im Rahmen einer Festveranstaltung im GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) wurden 49 Jugendliche für ihre ausgezeichneten Leistungen beim BundesUmweltWettbewerb geehrt. Auch in diesem Jahr hatte das Bundesministerium für Bildung und Forschung junge Menschen dazu aufgerufen, sich mit Umweltthemen aus dem eigenen Lebensbereich auseinanderzusetzen. Insgesamt 156 Teilnehmer untersuchten nicht nur die Ursachen und Zusammenhänge von Umweltproblemen, sie erarbeiteten auch Lösungsvorschläge und setzten diese in die Tat um. Das Themenspektrum reichte von der Untersuchung einer Feuersalamanderpopulation über die Initiierung einer Lokalen Agenda 21 und die Entwicklung von Internetseiten zum Artenschutz bis hin zum Bau eines Naturerlebnismobils. 25 besonders gute und kreative Arbeiten wurden nun im GeoForschungsZentrum gewürdigt. Einsendeschluß für die neue Wettbewerbsrunde ist der 15. März 2000. Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.ipn.uni-kiel.de  (dort "Wettbewerbe" anklicken).

 

Umweltsünder Deutschland

Wegen "Vernachlässigung des Umweltschutzes" hat die EU-Kommission gerichtliche Schritte gegen eine Reihe von EU-Staaten eingeleitet. Der Bundesrepublik Deutschland wirft die Kommission unter anderem vor, die EU-Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwaser nicht einzuhalten. Deutsches Recht entspreche nicht den EU-Anforderungen über Kanalisation und industrielle Abwässer, kritisierte die Behörde. Die EU-Richtlinie stammt aus dem Jahre 1991 und hätte bis 1993 in deutsches Recht umgesetzt werden müssen.

 

China

Der ökologische Landbau gewinnt in China zunehmend an Bedeutung. Das wurde anläßlich eines Besuches einer deutschen Wirtschaftsdelegation in China deutlich. Die Gespräche mit Vertretern des chinesischen Landwirtschaftsministerium und der von diesem gegründeten, mittlerweile aber privatrechtlichen Green-Food-Organisation hätten nicht nur Gelegenheit geboten, das Verständnis über die Bedingungen und Anforderungen an die Öko-Produktion in beiden Ländern zu verbessern, China zeigte auch besonderes Interesse an verstärkten Exporten von Produkten des Öko-Landbaus in den deutschen und europäischen Markt.


 
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