© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    45/99 05. November 1999


Meldungen

Montenegro führt D-Mark als Zweitwährung ein

PODGORICA/BELGRAD. Während Deutschland die Mark abschafft, führt die jugoslawische Teilrepublik Montenegro die Deutsche Mark als zweite Währung ein. Damit will die Regierung Montenegros der ihrer Ansicht nach inflationären Politik in Serbien entgegenwirken. Der Arbeitsminister Montenegros, Predrag Drecun, bezeichnete die Einführung der Mark als "definitives Ende der wirtschaftlichen Schwächung durch das Regime des jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic." Beobachter werten die Währungseinführung als ersten Schritt Montenegros zur Einführung einer eigenen Währung. Mori, Ministerpräsident der aus Serbien und Montenegro bestehenden Bundesrepublik Jugoslawien, warf der Führung Montenegros daraufhin Verrat und Separatismus vor.

 

Neue Gewaltexzesse in Aceh und auf Java

JAKARTA. Nach der Abspaltung der Provinz Ost-Timor von Indonesien fordern nun auch Aufständische in der Provinz Aceh die Unabhängigkeit von Indonesien. Am Dienstag kam es nach der Erklärung des neuen indonesischen Präsidenten Aburraham Wahid, daß es für ein Unabhängigkeitsreferendum noch zu früh sei, zu einer Reihe von Gewalttaten und Demonstrationen. In der Stadt Meulaboh feuerten Soldaten auf Demonstranten, die für die Unabhängigkeit der Provinz eintraten. Stunden nach der Schießerei, bei der 21 Menschen verletzt wurden, strömten 50000 Personen zusammen, um gegen die Gewalt des Militärs zu protestieren. Nach den gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Christen und Moslems auf den Molukken ging jetzt auch auf der indonesischen Hauptinsel Java eine Kirche in Flammen auf. Hunderte mit Messern bewaffnete Männer stürmten am Dienstag die protestantische Schalom-Kirche in der Stadt Depok, nur 35 Kilometer südlich der Hauptstadt Java. Die Feuerwehr wurde an den Löscharbeiten gehindert.

 

Gorbatschow-Attentäter will ins Parlament

MOSKAU. Neun Jahre nach seinem Attentatsversuch auf Michail Gorbatschow hat der 47jährige Alexander Schmonov seine Kandidatur für die russischen Parlamentswahlen in einem St. Petersburger Wahlbezirk angekündigt. Schmonov hatte am 7. November 1990 während einer Parade auf dem Roten Platz in Moskau mit einer Schrotflinte auf den damaligen sowjetischen Staatspräsidenten geschossen, ihn aber nicht getroffen.


 
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