© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    44/99 29. Oktober 1999


Zitate

"Es gibt nichts zu relativieren: die SVP hat den Nationalratswahlen ihren Stempel aufgedrückt. Sie agierte entschlossener als die Konkurrenz. Niemand wird zudem bestreiten wollen, daß die SVP die zur Zeit dominierende Figur in ihren Reihen weiß. Es wäre sicherlich zu einfach, das Erdbeben allein mit dem 'Phänomen' Christoph Blocher zu begründen. Trotzdem: Die von der Züricher Zentrale in hoher Kadenz gesendeten Signale sind in allen Landesteilen empfangen worden. Nur so war es möglich, daß es nicht beim vorausgesagtenVormarsch geblieben ist. Die SVP ist zur Rechten regelrecht durchmaschiert."

"Neue Zürcher Zeitung" vom 25. Oktober 1999

 

 

"Immer ist die Wende an allem schuld – die Wende, die man ersehnt hatte, und die man mit Begeisterung begrüßte, als sie endlich kam. Einem Ex-Deutschen, der seit sechzig Jahren in den USA lebt, etwas von Demokratie und individueller Verantwortung erfahren hat, fehlt die Toleranz sowohl für die PDS und ihre Wähler als auch für das Verständnis, das viele demokratisch gesinnte Deutsche dieser Partei und ihren Anhängern entgegenbringen."

Robert B. Goldmann, New Yorker Journalist, im "Rheinischen Merkur" vom 22. Oktober 1999

 

 

"Während sich die Vorläuferpartei SED schon seit 1946 mit ihrer Legitimation als Volkspartei plagte, weshalb sie sich als Arbeitsmittel der Macht dreist mit dem Zusatz Volk versah: Volkspolizei, Volksdemokratie, Volkskammer, vermochte sich die PDS nahezu von Anfang an Bonner Duldung zu erfreuen. Dies lag nur zum geringsten Teil daran, daß man vermeinte, angesichts der furchtbaren Hinterlassenschaft der SED gingen die Chancen einer solchen Partei gegen Null und ihr Gewährenlassen würde gleichsam als hochherzige demokratische Tugend und Geste gutgeschrieben.(...) Bei soviel organisiertem Schatten blieb erstaunlich wenig Licht für unberatene Kreise in Mitteldeutschland, weshalb die überlieferte 'Feindkultur' nicht bloß fortkümmerte, sondern gleichsam wuchs und wucherte."

Peter Fischer im "Ostpreussenblatt" vom 23. Oktober 1999

 

 

"Auch Joschka Fischer wäre ein guter Parteivorsitzender für die FDP. Da hört das dünne Angebot auf. So dünn ist die Personaldecke in unserem Land. Populistisch soll der neue Chef um Gottes Willen nicht sein, aber etwas populärer als Westerwelle und Gerhardt wäre schon gut. Ein Brüderle macht noch keine Brüderlichkeit. Menschenfreundlich. Vielleicht auch, vorsichtig ausgedrückt, etwas deutschfreundlicher. Wie Heuss, Dehler, Mende, die großen Liberalen, die sich selbstverständlich auch als Nationalliberale empfanden. 12 Prozent brachten sie auf die Waage, 15 Prozent beziffert das Allensbacher Institut das Wählerpotential für eine rechte Mitte."

Klaus R. Röhl in der "Welt am Sonntag" vom 24. Oktober 1999

 

 

"Weil Walsers Rede ein Tabubruch war, muß sie Folgen haben. Überall in der Gesellschaft zeigt sich eine Abkehr von dem 68er Ungeist, der auch diese permanente deutsche Selbstbezichtigung ausgelöst hatte. Denkverbote verlieren ihre Verbindlichkeit, wie die von Peter Sloterdijk ausgelöste Debatte zeigt. Eine junge Generation will sich von dem Geist der Frankfurter Schule nicht mehr bevormunden lassen, und es wird immer schwerer, diese Befreiung mit dem Etikett 'rechtsextrem' abzustempeln."

Aus "Frieden 2000 Nachrichten für die Deutschland-Bewegung", 9-10/99


 
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